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4. Juli 2025

STRATEGISCHER REALISMUS Inka Meißner über Iman Issa im Albertinum, Dresden

Die Spannung zwischen plastischen Ausstellungsobjekten und einer textuell vermittelten Bedeutungsebene ist charakteristisch für das Werk von Iman Issa. Auf diese künstlerische Strategie setzt sie auch in der Ausstellung „Das Spiel“ anlässlich des Ernst-Rietschel-Kunstpreises für Skulptur 2024. Betrachter*innen der gleichnamigen Fotoserie sind aufgefordert, aus mehreren Optionen die vermeintlich korrekte Bildunterschrift auszuwählen sowie im Schaudepot die Beschriftungen der Kleinskulpturen auf eine potenzielle Verschiebung durch die Künstlerin zu überprüfen. Wie Inka Meißner in ihrer Review argumentiert, führt Issa damit ihr Interesse am Dispositiv Museum fort und findet auch einen Umgang mit der Frage, wie eine kritische Bearbeitung dieser Thematik aktuell in einer staatlichen Institution in Deutschland möglich ist.

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1. Juli 2025

“THE TOTALITARIAN” John Miller on the making and unmaking of “The Totalitarian”

As examined in our current issue, actual and potential withdrawal of funding has put increasing pressure on institutional exhibition politics. In such a climate, fringe spaces uphold the promise of uncompromised artistic expression. When John Miller staged “The Totalitarian” at the National Exemplar Gallery’s temporary location in the community room of a co-op in New York, a work that explicitly comments on the shift to the right in US politics, he didn’t expect the show to cause contestation among its core audience, which included the building’s residents. The artist’s personal account of the events demonstrates how community members may resort to control mechanisms to avoid potential discomfort.

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Juni 2025

Aktuelle Ausgabe

Heft Nr. 138
Juni 2025
„Exhibition Politics“

Durch die direkten und indirekten Einflussnahmen von der Politik wird deutlich, dass Ausstellungen eine inhärent politische Dimension haben. Die Ausgabe „Exhibition Politics“ zeigt die oft gegenläufigen Interessen auf, die im Ausstellungsbetrieb aufeinanderprallen, und analysiert, wie insbesondere Institutionen mit symbol- und realpolitischen Handlungen auf die sich zuspitzende Lage reagieren. Der doppelte Fokus liegt dabei einerseits auf den visuellen Regimen und Ein- und Ausschlussmechanismen, die sich innerhalb des Ausstellungsraums manifestieren, sowie andererseits auf den konkreten Debatten über Kulturkürzungen und die Frage, wie Aspekte des Israel-Palästina-Konflikts nach dem 7. Oktober im Ausstellungsraum adressiert werden können.

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27. Juni 2025

IF THE SHIRT FITS Fionn Meade on the OFF-Biennale Budapest

Authoritarian leaders are ruling global headlines. Viktor Orbán is back in the bad news with his attempt to ban the Budapest Pride March, which is scheduled for tomorrow, Saturday, June 28th. While it is still uncertain under which circumstances the rally will take place after the city’s liberal mayor, Gergely Karácsony, did his best to save it by using a legal loophole and declaring it a city council festivity, recent events make it abundantly clear that the 10th iteration of the OFF-Biennale in Budapest was direly needed as a manifestation of collective resilience and resistance against anti-democratic rule. Here, Fionn Meade reviews the event, exploring a variety of artistic statements that range from political slogans on aprons and other textiles to installations echoing the sounds of war.

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20. Juni 2025

SABOTEURS, DOGMATISTS, AND TIME TRAVELERS George MacBeth on the 78th Cannes Film Festival

Nearly all reports on this year’s Cannes Film Festival included anecdotes about the sudden power outage that hit the festival and its host city. The collective responsible for the blackout targeted the Cannes-based military technology company Thales Alenia Space, but also France’s government for financing global warfare. Taking advantage of the public’s attention during the festival week, the action also put a critical spotlight on economic structures that cannot be untangled from the film industry – let alone from the luxury lifestyle on the French Riviera. George MacBeth begins his text with pithy statements from the activists and draws a connection to the festival’s anti-fascist origins. However, as he goes on to review four selected films, MacBeth contrasts the collective’s explicit agitprop with the power of more indirect artistic messages that require intellectual decoding. With regard to the new films by Julia Ducournau and Christian Petzold, for example, he emphasizes the allegorical elements that make them relevant without explicitly relating them to current discourses and debates.

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Editionen

Rita Ackermann, „Splits in Chalk (print)“, 2025

13. Juni 2025

Seen & Read

SEEN & READ – VON ISABELLE GRAW Rosemarie Trockel, Adèle Yon, Matisse et Marguerite

In der Galerie Gladstone in New York zeigt Rosemarie Trockel derzeit neue Arbeiten, in deren räumlicher Inszenierung und Farbreduktion Isabelle Graw unsere in vielerlei Hinsicht düstere Gegenwart anklingen sieht. Adèle Yon hat ein Buch geschrieben, das in einem von Graw hervorgehobenem Gengremix (Dissertation und Memoir!) vom Leben ihrer Urgroßmutter erzählt, an der eine misogyn motivierte Lobotomie vorgenommen wurde. Im Musée de L’Art Moderne in Paris erkundet man mit „Matisse et Marguerite – Le regard d’un père“ anhand von Portraits eine facettenreiche Vater-Tochter-Beziehung, die – wie unsere Herausgeberin zeigt – weit über die titelgebende Perspektive des väterlichen Blicks hinausweist.

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11. Juni 2025

„ICH HABE MIR MEINEN EIGENEN STUHL GEBAUT“ – ÜBER ZUSCHREIBUNG UND KÜNSTLERISCHE ERMÄCHTIGUNG Ein Gespräch zwischen Raphael Malik und Tasnim Baghdadi

Während sich der politische Diskurs um Migration kontinuierlich radikal nach rechts verschiebt und ein gesellschaftlicher Konsens über ein postmigratisches Selbstverständnis in immer weitere Ferne gerückt ist, fordern Akteur*innen im Kulturbetrieb weiterhin die Sichtbarkeit einer pluralistischen Gesellschaft ein. Zu den zahlreichen Ausstellungsprojekten, die an Repräsentationspolitik festhielten, zählte auch die für November 2023 geplant Schau von Raphael Malik. Was als künstlerische Auseinandersetzung mit der Berliner Gegenwart angelegt war, wurde nach dem 7. Oktober von den Veranstalter*innen selbst jedoch als explizit muslimisches Projekt gedeutet – und aufgrund vermeintlicher „Einseitigkeit“ abgesagt. Im Zusammenhang mit unserer aktuellen Ausgabe „Exhibition Politics“ spricht der Fotograf mit der Kuratorin Tasnim Baghdadi über seinen Umgang mit solchen Zuschreibungen und das Verhältnis seiner eigenen Bild- und Sprachpolitiken zu diesen.

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4. Juni 2025

LANDSCAPES OF MEMORY Mitchell Herrmann on “Smoke in Our Hair: Native Memory and Unsettled Time” at the Hudson River Museum, Yonkers, New York

The Hudson River Museum is one of many US institutions affected by the Trump administration’s anti-DEIA actions. In April, the museum’s director, Masha Turchinsky, announced that a federal grant dedicated to the digitization of a collection of historical images of local artists and marginalized communities in the Hudson Valley had been “abruptly terminated.” In such circumstances, the importance of exhibition projects such as “Smoke in Our Hair: Native Memory and Unsettled Time,” curated by Sháńdíín Brown (Diné), cannot be emphasized enough. Moreover, the show, reviewed here by Mitchell Herrmann, focuses on Indigenous, non-linear concepts of time that take on new significance in an era when raising awareness for the historical component of structural oppression has gained urgency.

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30. Mai 2025

DIE HERALDIK DER KORALLE Raphaela Vogel über Merlin Carpenter bei JUBG, Köln

Etwa ein Jahr ist es her, dass Merlin Carpenter im Kunstraum Schwaz gewaltige Kokslines legte, doch nicht nur die kommen uns mit Blick auf seine jüngste Kölner Ausstellung bekannt vor. Von der Monochromie über das Prinzip der Rotation bis hin zur Appropriation bekannter Schriftzüge erinnert die Schau „Polite“, die bis vor wenigen Tagen bei JUBG zu sehen war, an „Police“, die Carpenter vor gut zehn Jahren in Brüssel zeigte. Während die beiden Titel sich lediglich durch einen Buchstaben unterscheiden, dominierte in Köln kein amtliches Blau, sondern alarmierendes Rot die Ausstellungsräume. Dass es auch dort wieder um eine Auseinandersetzung mit Staatsgewalt ging – wenn auch in gänzlich anderer Form – legt Raphaela Vogels assoziativ angelegte Besprechung nahe. Anstelle gemeinsamer Nasen werden hier nicht zuletzt Verbindungen zwischen zwei künstlerischen Praktiken gezogen, die bei entsprechender Auslegung Parallelen aufweisen, wie Punkt und Linie zur Fläche.

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TEXTE ZUR KUNST steht für kontroverse Diskussionen und Beiträge international führender Autor/innen über zeitgenössische Kunst und Kultur. Neben grundlegenden Essays bietet die 1990 in Köln von Stefan Germer (†) und Isabelle Graw gegründete und seit 2000 vierteljährlich in Berlin publizierte Zeitschrift Interviews, Gesprächsrunden und ausführliche Besprechungen zu Kunst, Film, Musik, Markt und Mode ebenso wie zu Kunstgeschichte, Theorie und Kulturpolitik. Seit 2006 erscheinen der umfangreiche, jeweils einem spezifischen Thema gewidmete Hauptteil sowie ausgewählte Besprechungen in Deutsch und Englisch. In jeder Ausgabe wird die Zeitschrift von international renommierten Künstler/innen mit exklusiven Editionen unterstützt.