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JENSEITS VON MANGEL UND FÜLLE. Über Psychoanalyse als politische und ästhetische Theorie Von Helmut Draxler

Nina Könnemann, „Blackpool Illuminations 1991-2005“, Halle für Kunst, Lüneburg, 2012, Installationsansicht / installation view

Nina Könnemann, „Blackpool Illuminations 1991-2005“, Halle für Kunst, Lüneburg, 2012, Installationsansicht / installation view

Im politischen und ästhetischen Diskurs der Moderne gelten psychologische Kategorien trotz ihrer anhaltenden Präsenz in beiden Feldern gemeinhin als problematisch – sei es, weil sie gesellschaftliche Konflikte übermäßig emotional aufladen oder weil sie persönliche Motivationen oder biografische Einflüsse als letzte Begründung in der Produktion und Rezeption künstlerischer Arbeiten erscheinen lassen können. In ihren auf die Dynamik sozialer und institutioneller Beziehungsmuster angelegten theoretischen Ansätzen stellt die Psychoanalyse allerdings, so das Plädoyer des vorliegenden Essays von Helmut Draxler aus Heft Nr. 68, den wir hier im Vorausblick auf unsere Septemberausgabe zum Thema „Neid“ wiederveröffentlichen, ein methodologisches Instrumentarium zur Verfügung, das es gleichermaßen erlaubt, psychische Dispositionen und gesellschaftliche Verhältnisse hinsichtlich ihrer Interaktion in den Blick zu nehmen – ohne das eine konfliktfrei im anderen aufgehen zu lassen.

„Mangel“ und „Fülle“ grenzen als Begründungsfiguren vieler theoretischer Entwürfe in der Regel das Psychologische aus ihrem Argumentationszusammenhang aus. Sie reduzieren es in jeweils unterschiedlicher Weise auf gesellschaftliche und/oder strukturelle Funktionsweisen und verabschieden es damit als Problem. Im Gegenzug bieten beide Begriffe in geradezu komplementärer Ergänzung zueinander jeweils ein unterschiedlich motiviertes anthropologisches Modell an, das sich für politische Aufladungen aller Art eignet. Vielfältige „Mängelwesen“ und schier unerschöpfliche „Potenzialitäten“ tummeln sich am Horizont politischer Theorien. Auch innerhalb der ästhetischen Theorie lassen sich Ansätze voneinander unterscheiden, die sich entweder durch einen rigorosen Verzicht auf Psychologie auszeichnen oder aus nichts anderem als Psychologie bestehen. Deshalb steht es meiner Meinung nach an, sich nicht weiter für Mangel oder Fülle zu entscheiden, sondern zu versuchen, das Gemeinsame der beiden Begriffe in einer weniger reduktionistischen Weise zu denken. Aspekte der „relationalen Psychoanalyse“, die sich weitgehend von der triebtheoretisch begründeten Ein-Personen-Psychologie Freuds verabschiedet hat, scheinen mir dabei in besonderer Weise brauchbar, Mangel und Fülle weder als einen absoluten Gegensatz noch im Sinne einer „dialektischen“ Aufhebung dieses Gegensatzes zu verstehen, sondern als unterschiedliche, polar aufeinander bezogene Modalitäten eines regulativen Geschehens. Die Wiedergewinnung sozialer und psychologischer Dimensionen innerhalb politischer wie ästhetischer Theorie steht dabei ebenso auf dem Spiel wie die Rekonstruktion ihrer verschiedenen Verhältnisformen.

ABGRÜNDE DER PSYCHOPOLITIKEN

Wer „psychologisiert“, reduziere gesellschaftliche Verhältnisse auf subjektiv-individuelle Erfahrungen. So lautete der gängige Vorwurf innerhalb der Linken jedem Versuch gegenüber, Psychologisches zum Verständnis politischer Sachverhalte heranzuziehen. Dennoch waren immer schon auch die progressiven Argumentationsfiguren von Elementen des Innerseelischen durchsetzt. Im Kontext heutiger Globalisierungskritiken erfreuen sich solche psychopolitischen Aspekte ebenso großer Beliebtheit wie bei ihren wertkonservativen Gegnern. Die Karriere der Begriffe Gier, Neid, Hass, Heuchelei, Angst, Zorn und Stolz durchzieht das gesamte politische Spektrum. Nach ihrer Entlassung aus dem christlichen Lasterkanon sind sie längst politische Kampfbegriffe geworden, die sich auch heute noch für Rhetoriken der Vereinfachung und Empörung eignen, selbst jedoch vielfach mit subtilen ideologischen Untertönen gespickt sind. Die „tugendhaften“ Gefühlsvaleurs aus Liebe, Mitleid, Freundschaft oder Solidarität stehen dem kaum nach; ihre Aktualisierungen zwischen politischer Utopie und konkreter Konsumverheißung eröffnen schillernde Bedeutungsszenarien, die sich meist als nicht weniger abgründig als die „lasterhaften“ erweisen. Das Problem besteht zumeist darin, dass diese psychopolitischen Kategorien gerne einzelnen sozialen Gruppen zugewiesen werden, etwa die Gier den Kapitalist*innen oder der Neid an jede Form von Protestkultur. Analog dazu stehen dann Angst oder Depression für die Folgen des Kapitalismus, und der Hass wird zur Quelle von Empörung und Widerstand. Die Rechte wiederum bezieht sich gerne auf die Heuchelei oder das Ressentiment, um den religiösen oder linken Moralismus und das daraus ableitbare „Gutmenschentum“ zu diffamieren; Zorn, Stolz und Ehre dienen hingegen der Selbstbehauptung. [1] Zweifellos sind einige dieser Begriffe auch innerhalb der unterschiedlichen politischen Bezugsfelder austauschbar. Auf der linken Seite dominiert jedoch insgesamt das klassische Schema des Kampfes der Tugenden gegen die Laster, während von rechter Seite eher verschiedene Laster gegeneinander in Stellung gebracht werden, was selbst wiederum eine lange Vorgeschichte in taktischen Eindämmungen einzelner frevlerischer Exzesse aufweist. [2] Dennoch bleiben die Formen der jeweiligen Argumentationskultur vergleichbar, insofern diese immer wieder auf psychopolitische Basisbegriffe rekurrieren und sich damit weigern, das Niveau der Auseinandersetzung entscheidend zu heben. Anstelle solch essenzieller Behauptungen und Zuschreibungen wäre es wichtig, die Dynamik der Auseinandersetzung selbst zu adressieren: wie sich psychische Dispositionen zu gesellschaftlichen Konstellationen verhalten, wie wechselseitig diese Austauschverhältnisse eigentlich sind, welche kulturellen Codes dabei transferiert werden und welche Chancen auf Veränderung, Emanzipation und Zivilität, wie Étienne Balibar die drei entscheidenden Begriffe progressiver Politik bezeichnet, [3] sich daraus ableiten lassen.

Psychologie ist also immer schon im Spiel. Das Feld der Politik ließe sich sogar als eines begreifen, in dem es in besonderem Maße um die Abstimmung und um die Auseinandersetzung zwischen psychischen und sozialen Aspekten geht. Soziale Unterschiede lassen sich zwar zweifellos als Fakten beschreiben, ob diese jedoch als ungerecht empfunden werden, das setzt gesellschaftlich und kulturell vermittelte Wertkriterien voraus, die individuell auch als solche angeeignet und gefühlt werden müssen, bevor sie wiederum zum Gradmesser politischen Handelns werden können. Dementsprechend lassen sich überhaupt erst aus der wechselseitigen Anerkennung von psychischen und sozialen Dimensionen des Politischen spezifische Kriterien etwa hinsichtlich von Gerechtigkeit und Freiheit entwickeln. Den Begriff der Psychopolitik würde ich demgegenüber für jene argumentativen Kurzschlüsse reservieren, mittels derer allzu schnell vom Psychischen auf das Soziale oder umgekehrt geschlossen und damit die Unmittelbarkeit von Verhältnissen suggeriert oder angepeilt wird. Damit geht meines Erachtens das Spannungsmoment verloren, in dem sich das Soziale als mehr als nur eine Ansammlung von individuellen Zuständen und das Psychische als etwas anderes als nur ein soziales Muster zeigen kann. Der Begriff „psychosozial“ ist meist schnell hingesagt, konstituiert jedoch gerade in der Nichtreduzierbarkeit seiner beiden Bestandteile ganz buchstäblich den Handlungsraum von Politik.

Meine Fragestellung betrifft die Rolle, welche die Psychoanalyse als Theorie und klinische Praxis innerhalb dieses „Handlungsraums von Politik“ einnehmen kann. Denn einerseits ist sie selbst zweifellos psychopolitisch infiltriert. Insbesondere in ihrer Trieblehre wurzelt sie tief in den politischen Theorien der Leidenschaften seit Machiavelli und Hobbes in dem Sinn, dass die libidinösen Leidenschaften kulturell transformiert und die zerstörerischen Leidenschaften politisch gezügelt werden müssen, woraus sich sowohl das Unbehagen an als auch die Notwendigkeit von gesellschaftlichen Institutionen ergibt. Freud schwankt zwischen diesen beiden Positionen, je nachdem, ob er die Libido oder den Todestrieb im Auge hat. Vor allem mit dem Namen Wilhelm Reichs verbunden bleibt die an einer frühen Konzeption der Trieblehre von Freud festhaltende Auffassung, nach der Kultur und Gesellschaft ausschließlich als Unterdrückung zu verstehen seien und in der deshalb die „Befreiung“ der Triebe von ihren kulturellen und sozialen Zwängen zum maßgeblichen politischen Ziel wurde. Darin liegt der entscheidende Impuls des Freudomarxismus begründet, wie er in den 60er und 70er Jahren grassierte und teilweise auch heute noch als wichtiges Scharnier zwischen Politik und Psychoanalyse gesehen wird, obwohl er bereits von Jacques Lacan, Gilles Deleuze und Michel Foucault auf jeweils unterschiedliche Weise zurückgewiesen bzw. transformiert wurde. [4]

Von diesen Denkern wurden jedoch auch die vom „späten“ Freud ausgehenden ichpsychologischen und objektbeziehungstheoretischen Ansätze, die sich inzwischen als interpersonale, intersubjektive oder systemische Theorieansätze [5] vielfach kritisch mit dem triebtheoretischen Erbe der Psychoanalyse auseinander gesetzt haben, verworfen oder ignoriert. Doch gerade diese Ansätze erscheinen mir nun andererseits politisch gesehen wesentlich interessanter, trotz der gegen sie vorgebrachten Vorwürfe insbesondere einer zu stark therapeutischen und damit an gesellschaftliche Normen „anpassenden“ Ausrichtung. Denn indem sie auf eine triebtheoretische und damit auch psychopolitische Letztbegründung verzichten oder diese zumindest in ihrer argumentativen Reichweite limitieren, eröffnen sie auf je unterschiedliche und doch miteinander vergleichbare Weise multiple beziehungstheoretische Konstellationen, aus denen heraus sich das psychosoziale Feld des Politischen erst eigentlich begründen lässt. Das heißt, indem sie die bereits von Freud analysierten komplexen psychosozialen Mechanismen, die den Affekthaushalt hinsichtlich von Schuld, Scham, Angst, Melancholie, Langeweile, Begehren, Aggression und sogar Trauma regulieren, auf seine „interpersonalen und institutionellen“ Aspekte hin weiter differenzieren und das „Ichgefühl“ (Paul Federn) als eine bestimmte Wahrnehmung von Grenzerfahrungen inmitten eines komplexen Beziehungsgeschehens hin spezifizieren, kann auch die ödipale Triangulierung selbst historisiert und für weitere Interaktionsformen entsprechend der veränderten, sich zunehmend „postfamilial“ gebenden Verwandtschafts- und Beziehungsverhältnisse geöffnet werden. Vereinbar erscheinen diese Theorieansätze auch mit den ebenso differenzierten, philosophisch-phänomenologischen Darstellungen von Affekten, wie sie von Albert O. Hirschman generell zum Verhältnis von Leidenschaften und Interessen, von Käthe Hamburger zum Mitleid oder von Rainer Paris zum Neid vorliegen. [6] Ihre Bedeutung könnte aber auch darin liegen, dass sie bestimmte Formen des Politischen wie z. B. reine Täter- und Opferkonstruktionen reflektieren und situativ verorten helfen. [7]

Das größte Problem dieser Ansätze besteht allerdings in ihrer stark klinischen Ausrichtung bei gleichzeitig akademischer und politischer Untertheoretisierung. Sie lassen sich nicht ganz zu Unrecht als Teil der zeitgenössischen therapeutischen Kultur [8] begreifen, wogegen sie bislang wenig Neigung zu einer klaren Abgrenzung gezeigt haben. Gegenüber der metatheoretischen Fixierung und dem akademischen, antitherapeutischen Impuls, die die Rezeption Jacques Lacans dominieren, scheinen mir die intersubjektiven Beziehungs- und Inszenierungskonzepte dennoch ein Potenzial zu beinhalten, das von Seiten politischer Theorie noch nicht ausgeschöpft wurde, insbesondere hinsichtlich eines der entscheidenden Theoriekonflikte der letzten Jahrzehnte zwischen einer Auffassung, die das Begehren in der Anthropologie eines strukturellen Mangels situiert (Jacques Lacan), und einer, die dieses Begehren „maschinell“ und unmittelbar produktiv, vor und gegen jede Strukturierung aus der Fülle des gesellschaftlichen Körpers hervortreten lässt (Gilles Deleuze). Mangel und Fülle erscheinen dabei als sekundäre psychopolitische Kategorien, in denen die traditionellen Kataloge von Tugenden und Lastern gleichsam kondensiert sind. Gerade gegen eine solche Essenzialisierung von Mangel oder Fülle wäre die Psychoanalyse aufgerufen, und zwar als flexibles Instrument zwischen den Registern des Therapeutischen und des Analytischen. Denn das Psychische ist weder eine Maschine noch eine rigide symbolisch strukturierte Sprache; es entwickelt sich vielmehr als eine Dynamik von Affektbesetzungen, in denen Begehren nicht unabhängig von aktuellen Inszenierungsweisen und Beziehungskonstellationen zu denken ist. Insbesondere die Metapsychologie von Wolfgang Trauth [9] scheint mir in dieser Hinsicht einen sinnvollen Rahmen abzugeben, nicht nur die „Polarität“ von Mangel und Fülle, sondern generell die sozialen Bedingungen der unterschiedlichen gespaltenen oder kommunikativen Formen von Affektregulierung zu adressieren. [10] Gleichzeitig lässt diese Sichtweise auch die konservativen, strukturerhaltenden Aspekte psychischer Prozesse besser verstehen, die vielleicht zu den entscheidenden Hindernissen progressiver Politik zählen. Vermeidbar erscheinen daher sowohl einseitige Zuschreibungen von psychopolitischen Qualitäten an bestimmte soziale Gruppen als auch anthropologische Festlegungen nach dem Muster von Mangel oder Fülle mit ihren entsprechenden politischen Konzepten (der den Mangel kompensierende „Leninismus“ bei Slavoj Žižek, die spontane „konstituierende Macht“ bei Antonio Negri). Stattdessen können Mangel und Fülle als Pole eines komplexen Beziehungs- und Delegationsgeschehens begriffen werden, um dessen Entzerrung und Differenzierung innerhalb der psychosozialen Räume es mit dem Ziel von Veränderung, Emanzipation und Zivilität gehen könnte. [11]

BEGRÜNDUNGSFIGUREN DER PSYCHOÄSTHETIK

Da die Ästhetik im 18. Jahrhundert als Theorie sinnlicher Wahrnehmung entworfen wurde – noch bevor sie sich zur Theorie der Kunst wandelte –, war ihr Zusammenhang mit der Psychologie ganz unmittelbar: Wahrnehmung ist eben nicht unabhängig von emotionalen Prozessen zu denken. Auch wenn dieser Aspekt mit dem Triumph der idealistischen Ästhetik in den Hintergrund getreten ist, so ist er doch nie gänzlich verschwunden und hat etwa mit Gustav Theodor Fechners „Vorschule der Ästhetik“ von 1876 neue Schubkraft erhalten, die bis in die experimentelle Psychologie von heute fortwirkt. Ernst H. Gombrich etwa war einer der wenigen Kunsthistoriker, der konsequent Kunstgeschichte als experimentelle Wahrnehmungspsychologie betreiben wollte. [12] In den „Einfühlungsästhetiken“ des späten 19. Jahrhunderts, bei Friedrich Theodor Vischer oder Theodor Lipps, war es jedoch bereits zur engen Verschränkung von Wahrnehmungslehre und Kunsterfahrung gekommen. Hier ging es nicht mehr um die Modalitäten von sinnlicher Wahrnehmung, sondern um die wesentlich aktiver gedachten Akte von „Beseelung“ und „Symbolisierung“, mittels derer Kunstwerke von den Betrachtenden überhaupt erst angeeignet werden können. Der Kunsterfahrung wird damit ein besonderer Ort zugewiesen, an dem die Spaltungen des wissenschaftlichen Subjekt-Objekt-Denkens überwindbar erschienen, was die Einfühlungsästhetiken als Scharnier zwischen romantischen Kunstauffassungen einerseits und den wiederum anti-psychologisch motivierten phänomenologischen Methoden im 20. Jahrhundert andererseits auffassen lässt.

Dem steht freilich die rigorose Ablehnung alles Psychologischen in den Werk- und später Textästhetiken gegenüber, die bis in die 60er Jahre fast die gesamten Kunstwissenschaften dominiert haben. Das Psychologische konnte dabei sowohl die Bedeutung des Lebens der Künstler*innen für ihr Werk meinen, wobei biografische Elemente genauso abgelehnt wurden wie intentionale Begründungen, ja die Autor*innenschaft insgesamt, als auch die unterschiedlichen Vorstellungen einer psychologisch motivierten Rezeption, die vom „sentimentalen Genießen“ des 18. Jahrhunderts bis zu den Einfühlungsakten reichen. Heutige Erfahrungsästhetiken suchen meist im Namen einer werkgerechten, reflektierten ästhetischen Erfahrung einen solch rigorosen Anti-Psychologismus zu vermeiden, ohne wiederum bei der Einfühlung zu landen.

Das macht zumindest deutlich, dass sich das Psychologische der Ästhetik weder gänzlich im Namen idealisierter Vorstellungen eines Werks oder „reiner“ Form austreiben noch auf den Aspekt der Wahrnehmungspsychologie oder eines Aktes der Einfühlung eingrenzen lässt. Denn als Theorie „der“ Kunst verstanden, verhandelt die Ästhetik einerseits Aspekte, die gar nicht unbedingt mit Wahrnehmung oder überhaupt mit Gefühlen zu tun haben, und andererseits hat sie mit komplexen Werthorizonten zu tun, die Kunst im modernen Sinn [13] mit ihren institutionellen und diskursiven Netzwerken verbindet. Das heißt, die Werke entstehen zwar tatsächlich nicht aus leicht ablesbaren biografischen Momenten, jedoch genauso wenig im luftleeren sozialen Raum; vielmehr können sie als Werke überhaupt erst innerhalb bestimmter historischer Konstellationen auftreten, das heißt als unmittelbarer Zusammenhang von institutionellen Vorgaben und diskursiven Erwartungen, praktischen Traditionen und singulären Ereignissen, in denen Institutionen, Diskurse und Praktiken aufeinander treffen und deren Zusammenwirken letztlich nur als komplexe psychosoziale Dynamik zu deuten ist. Denn das Fragwürdige an der Kategorie des Kunstwerks ist nicht das Psychologische, sondern gerade jener Anspruch auf ein Jenseits der Psychologie: Indem die Werke außerhalb des Subjektiven angesiedelt werden, sind sie auch nicht mehr bestreitbar und können damit die quasi objektive Sicherstellung ihres Wertes leisten. Das ist es, was Institutionen, Diskurse und Märkte wollen und wogegen die künstlerischen Praktiken als subjektive Behauptungen, die sich immer auch gegen andere derartige Behauptungen richten, zumindest temporär mobilisierbar sind.

Auch im Ästhetischen ist die Psychologie also immer schon mit im Spiel. Die Frage ist nur, welche Rolle man ihr dabei zuweisen möchte, wie sehr sie für die unterschiedlichen Facetten der Aktionsmöglichkeiten im ästhetischen Feld – von der ästhetischen Erfahrung und dem hermeneutischen Verstehen von Kunstwerken bis hin zu ihrer politisch-taktischen Platzierung im sozialen Raum von Ausstellungen – von Belang ist. Generell ließe sich die Frage vielleicht so formulieren, wie die unterschiedlichen Facetten des Psychologischen auf Seiten von Produktion und Rezeption begriffen werden können, wobei es dabei nicht nur um die Psychologie konkreter, handelnder Personen geht, die über zur Schau gestellte Werke miteinander kommunizieren, sondern durchaus auch um die in den Strukturen und Settings von Institutionen und Diskursen gewissermaßen eingelagerten psychischen Dispositionen wie etwa implizite, hierarchische Kommunikationsweisen, fest verankerte Wertkriterien oder auch ganz konkrete soziale Ein- und Ausschlussverfahren, denen sich die Teilnehmenden am ästhetischen Feld in immer neuen Anordnungen stellen müssen.

Welche Chancen hat nun die psychoanalytische Theoriebildung, diese Dynamiken zu erhellen? Entscheidend für die Beantwortung dieser Frage ist, dass es sich bei der Psychoanalyse nicht nur um eine Methode handelt, die gewissermaßen mit Blick von außen mehr oder weniger objektiv anwendbar wäre, sondern dass die Psychoanalyse längst selbst Akteurin innerhalb des ästhetischen Feldes geworden ist. In der besonderen Art und Weise, wie sie vor allem in ihrer Trieblehre die romantische Idee unbewusster Produktion gewissermaßen an den Surrealismus vermittelt hat und derart für eine Vorstellung ästhetischer Kommunikation beansprucht werden konnte, die nicht mehr auf subtilen Akten von Einfühlung oder Erfahrung beruhte, sondern auf der „Verkettung“ maschineller, unbewusster Zustände, hat sie sich bis in die 70er Jahre hinein als eine für viele faszinierende Paradedisziplin angeboten, von der eine „Erneuerung“ künstlerischer Arbeitsweisen ausgehen sollte. [14] Damit war auch eine Sichtweise auf die „Kunst der anderen“ [15] von Geisteskranken, Naiven, Tieren, Kindern oder „Primitiven“ impliziert, in der diese Produktionsweise offen zutage zu liegen schien. Aus heutiger Sicht ist auffallend, wie einerseits nahe liegend, andererseits jedoch auch krass vereinfachend und einseitig romantisierend diese Adaption der Gedanken Freuds, vor allem hinsichtlich seiner metapsychologischen Schriften oder seiner „Zweiten Topik“ mit den Kategorien von Ich, Es und Über-Ich, waren. Das betrifft insbesondere die Vorstellungen des Unbewussten als eines ganz anderen, das nichts mit rationaler Lebensbewältigung zu tun hat, ohne zu erkennen, dass sich gerade im Abwehrmechanismus der „Rationalisierung“ das Unbewusste auch sehr gut ausdrücken kann. Ebenso erscheint die Gleichsetzung unbewusster und künstlerischer Artikulation, die Freud schon Breton gegenüber belächelte, problematisch, wie auch die Argumentationsfigur der „Erneuerung“ der Avantgarde durch einen Akt der Aneignung von Andersheit.

Weniger in kunst- als in filmtheoretischen Zusammenhängen hat sich seit den späten 60er Jahren eine psychoanalytisch inspirierte Sichtweise etablieren können, die statt auf unbewusste Produktionsformen eher auf die unbewusste Rezeption abzielte, indem sie den Zusammenhang von institutionellen Strukturen mit den Bildinhalten und ihren Rezeptionsweisen zu thematisieren versuchte: die Apparatustheorie. Dabei wurde Platons Höhlengleichnis mit Lacans Spiegelstadium gewissermaßen überblendet und auf die Situation der Kinovorführung übertragen. Das Kino wurde dabei zum Ort einer fundamentalen Täuschung und das Filmbild zum Signifikanten eines Imaginären, mit dem sich die Betrachtenden etwa über die Kamera identifizieren. Damit finden sie sich in vorgefertigte Begehrensstrukturen eingepasst und verkennen sich selbst. Diese Konstruktion ist gleichzeitig geschlechtsspezifisch markiert und situiert die Männer als Träger des Blicks, die Frauen als dessen Objekte. [16] So wichtig diese Ansätze auch waren, als Versuche, eine eindeutige Lösung der Frage der psychosozialen Interaktionsstrukturen des Films vorzulegen, müssen sie dennoch als gescheitert gelten. Die Symbolisierungsmodalitäten selbst des traditionellsten Erzählfilms sind deutlich komplexer, als sie die Theorie des „imaginären Signifikanten“ ausweist; auch sind die Identifikationspositionen längst als multipel und fließend erkannt, und vor allem ist das Kino selbst nicht mehr der zentrale Ort, an dem Filme rezipiert werden, wodurch sich die Metaphorik um das Höhlengleichnis inzwischen weitgehend erledigt hat. Dennoch sind diese Theorieansätze auch heute noch äußerst anregend, wenn nicht nach einem einzigen kinematografischen Apparat gefragt wird, sondern generell nach den psychosozialen Dispositionen innerhalb der Apparate, d. h. des Feldes, in dem die sich verändernden Technologien auf die institutionellen und diskursiven Bearbeitungsformen treffen. Hinsichtlich des Films scheinen sich diese Veränderungen in anderen Gebrauchs- und Sehweisen im Gefolge der Digitalisierung ganz unmittelbar zu zeigen: Sie lassen sich nicht mehr im Sinne einer eindimensionalen „Manipulation“ des Begehrens deuten; ihre vielfältigen Aktivierungs- und- Rückkoppelungsangebote erzeugen ein vielschichtiges Feld, dessen ideologische Dimensionen noch kaum abzuschätzen sind. [17] Hinsichtlich der Kunstwelt ist es das Netzwerk aus zunehmend professio­nalisierten Akteur*innen, die kuratieren, kritisieren, debattieren, beraten, sammeln, Locations erkunden und Events lancieren, das als „therapeutische Institution“ [18] sicherlich nicht ausreichend, so doch insofern bezeichnend beschrieben ist, als der Begriff die mehr oder weniger unbewussten psychosozialen Dynamiken des ästhetischen Feldes adressiert, innerhalb derer die Beteiligten sich um ein scheinbar rein Wertvolles, die Kunst, bemühen und dabei gleichzeitig ein ganz anderes, eine eigene Kultur der Kunstverwaltung, praktizieren.

Es ist nicht so sehr die Frage, ob dies nun gut oder schlecht sei, sondern inwieweit diese Konstellationen nicht nur die Rezeptionsformen, sondern längst die heutigen Produktionsformen von Kunst bestimmen; inwieweit sie längst Teil der Sache sind, um die es geht. Auch hier erscheint mir die „relationale Psychoanalyse“ am besten geeignet, die Dynamiken zwischen institutionellen, diskursiven und praktischen Dimensionen selbst adressierbar zu machen – eben nicht zwischen der Vorstellung reiner Autor*innenschaft, einem reinen Werk und einer ebenso reinen ästhetischen Erfahrung zu unterscheiden, sondern die jeweiligen Konstitutionsbedingungen von Autor*innenschaft, Werk, Intervention oder Erfahrung hinsichtlich ihrer psychosozialen Dynamiken zu thematisieren. Dabei handelt es sich um höchst kontroverse Fragen, die weniger an den Sachen selbst, sondern an ihren Umständen, sprich: auf Veranstaltungen und Eröffnungen, aber auch auf halbprivaten Einladungen oder auf Partys ausgetragen werden. Diese psychosozial aufgeladenen, äußerst kompetitiven Situationen zwischen Personen, aber auch zwischen Institutionen und Personen, sind nun längst zu einem wichtigen „Material“ künstlerischer wie kritischer Produktion geworden. Unterschieden werden muss dabei freilich zwischen solchen Praktiken, die diese Anerkennungskämpfe [19] – vielfach gleichzeitig bohemistisch und ausgrenzend – ausagieren, und solchen, die sie thematisieren und problematisieren. [20] Ästhetische Theorie kann in dieser Hinsicht von den künstlerischen Praktiken lernen. Denn sie selbst ist keineswegs erhaben über die Unbill alltäglicher psychosozialer Verstrickung, weder als Lehre von der Wahrnehmung noch als Theorie der Kunst. Sie ist in ihren Werthorizonten tief in diese mehr oder weniger bewussten Dynamiken, kompetitiven Auseinandersetzungen und Anerkennungskämpfe verstrickt. Gleichzeitig ist sie jedoch auch gefordert, die sich verändernde Realität dessen, was als künstlerisches „Material“ zu gelten hat, zu reflektieren. Von zwei Seiten her drängt sich also das Psychologische wieder in das Ästhetische: Auch hier sind Verhandlungsformen oder „Politiken“ gefragt, die das zu regulieren in der Lage sind.

Helmut Draxler ist Kunsthistoriker und Kulturtheoretiker und Professor für Kunsttheorie an der Universität für Angewandte Kunst in Wien.

Image credit: Nina Könnemann, Foto von Hans-Jürgen Wege

Anmerkungen

[1]Ein psychopolitischer Schuss ins Ofenrohr der besonderen Art ist Peter Sloterdijk gelungen, der in seinem Buch Zorn und Zeit. Politisch-psychologischer Versuch die Psychoanalyse gänzlich ad acta legen will, weil sie zum einen erotoman, zum anderen an Loserfiguren wie Narziss und Ödipus orientiert sei, demgegenüber an den homerischen Zorn des Achilles zu erinnern und mit ihm Stolz, Ehre und Ambition neu zu besetzen seien.
[2]Siehe hierzu Albert O. Hirschman, Leidenschaften und Interessen. Politische Begründungen des Kapitalismus vor seinem Sieg, Frankfurt/M. 1984.
[3]Bedeutsam an Balibars Argumentation erscheint, dass sie die Falle einer rigorosen Unterscheidung zwischen Radikalismus und Reformismus vermeidet und stattdessen Kriterien nennt, die nicht nur für diese beiden Formen von Politik gelten, sondern in ihrem Zusammenwirken auch durchaus über die Polarität dieser Begriffe hinauszuwirken in der Lage sein sollten. Siehe Étienne Balibar, „Drei Begriffe von Politik: Emanzipation, Veränderung, Zivilität“, in: Ders., Der Schauplatz des Anderen. Formen der Gewalt und Grenzen der Zivilität, Hamburg 2006, S. 13–48.
[4]Am entschiedensten wurde der Freudomarxismus sicherlich von Foucault mit seiner Argumentation gegen die „Repressionshypothese“ zurückgewiesen, siehe Michel Foucault, Sexualität und Wahrheit, 1. Band: Der Wille zum Wissen, Frankfurt/M. 1976; Gilles Deleuze und Felix Guattari haben in ihrem Anti-Ödipus von 1972 den Freudomarxismus radikalisiert, indem sie die Psychoanalyse selbst zu einem Element der Unterdrückung erklärten; bei Jacques Lacan ist interessant, dass er mit seiner „Rückkehr zu Freud“ eine ähnliche Bewegung wie die Reichs vollzieht – weg von der ichpsychologischen und objektbeziehungstheoretischen Ausrichtung der Psychoanalyse –, eine Bewegung, die von anderen im Anschluss an Arbeiten Freuds aus den 20er Jahren vor allem in England unternommen wurde. Allerdings kommt Lacan durch seine strukturalistische Wende zu Schlüssen, die denen Reichs diametral entgegenstehen.
[5]Einen guten Einstieg geben Martin Altmeyer/Helmut Thomä (Hg.), Die vernetzte Seele. Die intersubjektive Wende in der Psychoanalyse, Stuttgart 2006; aber auch Stavros Mentzos, Interpersonale und institutionelle Abwehr, Frankfurt/M. 1976; Thea Bauriedl, Beziehungsanalyse. Das dialektisch-emanzipatorische Prinzip der Psychoanalyse und seine Konsequenzen für die psychoanalytische Familientherapie, Frankfurt/M. 1980; Wolfgang Trauth, Zentrale psychische Organisations- und Regulationsprinzipien und das psychoanalytische Verständnis von Abwehr und Regulation, München 1997.
[6]Albert O. Hirschman, a. a. O.; Käthe Hamburger, Das Mitleid, Stuttgart 1985; Rainer Paris, „Neid. Zur Politik eines Gefühls“, in: Merkur, Heft 11, November 2006, S. 1046–1060.
[7]Insbesondere Jessica Benjamin hat sich mit den komplementären Beziehungsdynamiken rund um das Verhältnis von „Täter*innen und Opfer“ auseinander gesetzt, siehe Jessica Benjamin, „Tue ich oder wird mir angetan? Ein intersubjektives Triangulierungskonzept“, in: Martin Altmeyer/Helmut Thomä, a. a. O., S. 65–107.
[8]In diesem Sinn: Eva Illouz, Gefühle in Zeiten des Kapitalismus: Adorno-Vorlesungen 2004, Frankfurt/M. 2006.
[9]Siehe das Gespräch mit Wolfgang Trauth in diesem Heft.
[10]Zur Begrifflichkeit von gespaltener und kommunikativer Strukturbildung innerhalb polarer Ordnungen siehe Wolfgang Trauth, Zentrale psychische Organisations- und Regulationsprinzipien und das psychoanalytische Verständnis von Abwehr und Regulation, München 1997; Elliot L. Jurist, Affektregulierung. Mentalisierung und die Entwicklung des Selbst, Stuttgart 2004.
[11]Gleichwohl bleibt zu bedenken, inwieweit die Psychoanalyse in der Figur der Analytiker*in auf jene autoritäre und letztlich staatlich sanktionierte Figur des Arztes angewiesen bleibt, wie sie Michel Foucault analysiert und kritisiert hat. Doch dieses Unbehagen an einer staatlich regulierten Psychoanalyse war immer selbst schon Teil ihrer Geschichte, insbesondere hinsichtlich ihrer „autonomen“ Organisationsformen, ihrer kulturtheoretischen und eben nicht ausschließlich medizinischen Begründung und deshalb auch hinsichtlich der Bedeutung der Laienanalyse. Nicht erst die Auseinandersetzungen rund um das Psychotherapeutengesetz in den 90er Jahren haben die Differenz zu einem rein „therapeutischen“ Projekt klar gemacht. Auch die praktisch wie theoretisch zunehmend reflektierte Dynamik von Übertragung und Gegenübertragung, insbesondere die Einbeziehung der Gegenübertragung (der Analytiker*in) in die Deutung des analytischen Beziehungsgeschehens, lässt sich durchaus als Distanzierung von der allmächtigen bzw. allwissenden Figur des Arztes verstehen. Die Frage wäre sogar, ob hier nicht ein Modell des Eingreifens in psychosoziale Dynamiken vorliegt, das den traditionellen aktivistischen Interventionismus linker Politik weit hinter sich lässt und genau jene Involviertheit in das Geschehen reflektiert, die etwa von postkolonialen Theorieansätzen immer wieder eingefordert wird.
[12]Siehe Ernst H. Gombrich, Kunst und Illusion. Eine Studie über die Psychologie von Abbild und Wirklichkeit in der Kunst, Stuttgart 1978.
[13]Siehe hierzu Helmut Draxler, Gefährliche Substanzen. Zum Verhältnis von Kritik und Kunst, Berlin 2007.
[14]Siehe hierzu Peter Gorsen, Kunst und Krankheit. Metamorphosen der ästhetischen Einbildungskraft, Frankfurt/M. 1980.
[15]Siehe hierzu Susanne Leeb, Die Kunst der Anderen. Anthropologische und biologische Begründungsfiguren in Kunst und Kunsttheorie 1850–1950, Phil. Diss., Frankfurt (Oder) 2006.
[16]Ich kann diese sehr komplexen Theoriegebäude hier nur sehr kursorisch wiedergeben; zur Differenzierung der verschiedenen Positionen von Jean-Luc Baudry, Christian Metz, Stephen Heath und Laura Mulvey siehe Hermann Kappelhoff, Matrix der Gefühle. Das Kino, das Melodrama und das Theater der Empfindsamkeit, Berlin 2004, insbesondere „Teil III: Der dunkle Raum des Kinos – zur Psychoanalyse sentimentaler Phantasiearbeit“, S. 264–323.
[17]Hand in Hand mit den veränderten „materiellen“ Bedingungen von Filmproduktion und -distribution geht eine Ausdifferenzierung und speziell eine Ausweitung der Gattungen und Sparten jenseits der klassischen Unterscheidung von Spiel- und Dokumentarfilm, die von den netzkompatiblen „Do it yourself“-Formaten bis zu den für den Kunstbetrieb realisierten experimentellen und installativen Ansätzen reicht. Damit sind vielfach Statusfragen verbunden, die sich nicht mehr ohne weiteres in die klassischen Dichotomien von Hoch- und Populärkultur oder reaktionärem Illusionskino und aufklärerischer Dokumentation einordnen lassen und die wiederum nur im psychosozialen Feld zwischen seinen unterschiedlich involvierten Akteuren verhandelt werden können.
[18]John Miller, „Die therapeutische Institution oder Die Gnade der Präsenz“, in: Das Jahrhundert der künstlerischen Freiheit, hg. v. Robert Fleck, Ausstellungskatalog Secession Wien 1997, S. 17–28; Miller bezieht sich mit dem Begriff der „therapeutischen Institution“ auf Dave Hickey, The Invisible Dragon, Los Angeles 1993.
[19]Vgl. Axel Honneth, Kampf um Anerkennung. Zur moralischen Grammatik sozialer Konflikte, Frankfurt/M. 1994.
[20]Siehe die Beiträge von Andrea Fraser und Michael Dreyer in diesem Heft.