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Torbjørn Rødland

Furry (2015)

Inspiriert von der Pictures Generation, ihrem selbstreflexivem Einsatz kommerzieller Medien und ihrer Hinwendung zur Barthes’schen „Geburt des Lesers“, greift der in L.A. lebende norwegische Künstler Torbjørn Rødland die Konventionen der Genrefotografie auf. Doch ergeben die semiotischen Konstellationen in seinen Arbeiten niemals ein Gesamtbild, stattdessen wird der Betrachter von den eigenen subjektiven Projektionen beinahe erdrückt: „Furry“ zum Beispiel, Rødlands Edition für Texte zur Kunst, besticht durch eine ansprechende Palette und die Codes kommerzieller Modefotografie. Aber jeder Versuch, das Bild zu verstehen, wird verunsichert: Ist die Darstellung rassistisch? Misogyn? Ausbeuterisch? Objektiv betrachtet ist sie nichts davon, sondern – wie eine Stockfotografie – entschieden offen. Gegeben ist eine dunkelhäutige und vielleicht junge menschliche Figur, anscheinend weiblich, wie der leichte Kontrapost, die Form der Beine und die lackierten Zehennägel nahelegen; beige Auslegeware bedeckt den Boden. Hauptfigur der Komposition könnten die Fellstulpen sein, wie man sie aus dem Kontext elektronischer Tanzmusik als Teil eines leicht trashigen „Partyengel“-Looks kennt, doch ihr Auftritt im steril-modernen Umfeld (und hier beginnt man zu projizieren) einer Umkleide, eines Hotelzimmers, eines frisch bezogenen Eigenheims passt so gar nicht zum Thema „Rave“. Derartige Störungen der Erwartungshaltung liegen in Rødlands Arbeiten an der Tagesordnung; es wird dem Betrachter überlassen, Bedeutungen zur Einheit zu bringen. Wie die anderen in seinem neuen Fotobuch „Confabulations“ versammelten Bilder ist „Furry“ eine Analogfotografie, was das Surreale dieser Szenen fast noch unheimlicher macht.

C-Print, 35,5 x 28 cm, Auflage 100 + 20 A.P., rückseitig signiert und nummeriert, € 350,- zzgl. Versand.