Cookie Warnung
Für statistische Zwecke und um bestmögliche Funktionalität zu bieten, speichert diese Website Cookies auf Ihrem Gerät. Das Speichern von Cookies kann in den Browser-Einstellungen deaktiviert werden. Wenn Sie die Website weiter nutzen, stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Akzeptieren

Edition Thomas Demand

Thomas Demand

Texte zur Kunst (2010)

Thomas Demand gehört zu den international bekanntesten Künstlern seiner Generation. In seinen Farbfotografien verfolgt er seit den frühen 90er Jahren eine spezifische Ästhetik der Indifferenz, die sich einer konzeptuellen Bildproduktion verdankt: Auf der Grundlage von Pressefotografien, aber auch privaten Aufnahmen baut der in Berlin lebende Künstler gemeinsam mit seinem Team Repliken von Innenräumen, öffentlichen Orten und Naturansichten, die er dann möglichst sachlich fotografisch festhält. Diese bewusst statischen Tableaus entbehren immer der Details ihrer Vorlagen. Und grundsätzlich wird das Modell aus Papier, Pappe und Plastik im Anschluss an die Aufnahme zerstört.Demands Fotografien setzen so eine Dialektik in Gang, verbürgen alle seine Nachbilder doch lediglich für die Existenz einer Kulisse, lenken aber in ihrem sekundären Charakter den Fokus auf die Parameter der Konstruktion von Bildern im Allgemeinen.Für seine Edition (für) „Texte zur Kunst“, 2010, weicht Demand nur auf den ersten Blick von der Ästhetik und Logik seiner kanonischen Arbeiten ab. Ausgehend von der auch in dieser Zeitschrift intensiv geführten kunstkritischen Debatte um seine bis vor Kurzem in der Nationalgalerie in Berlin präsentierte gleichnamige Überblicksausstellung hat Demand einen Druck hergestellt, auf dem ein Satzfragment aus einer Kritik von Gunter Reski, die auf der Website von „Texte zur Kunst“ veröffentlicht wurde, zu lesen steht. In diesem spekuliert Reski darüber, ob Demands Erfolg „auch aufunterdrückter wertkonservativer Sehnsucht beim neuen wie alten Bürgertum nach gekonnter Handwerklichkeit“ zurückzuführen sei. In abgründiger Reaktion hierauf hat Demand per Hand die entsprechenden Buchstaben aus rotem Papier ausgeschnitten und zu einem Textbild in Nachfolge des Konzeptualismus kombiniert; zum einen stellt er mit dieser Volte einer „Kritik der Kritik“ einen kunsthistorischen Bezug zu Arbeiten der Nachkriegskunst her, in denen Künstler/innen sich explizit auf die Praxis der Kunstkritik beziehen (etwa John Baldessari); zum anderen verweist er unmittelbar aufden Kontext dieser Zeitschrift, die er mit dieser Arbeit in ihrem Auftrag unterstützt, eine Form der Kunstkritik zu ermöglichen, die diesen Begriff tatsächlich wert ist – selbst wenn die Einwände, die sie mitunter erhebt, auch seine eigene Kunst betreffen.

Für Texte zur Kunst hat Thomas Demand einen Plakat-Offsetdruck mit dem Titel „Texte zur Kunst“, 2010, produziert. Die signierte und nummerierte Edition hat die Maße 122 × 102 cm und liegt in einer Auflage von 100+20 Künstlerexemplaren vor.