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ZUM ERSCHEINEN VON TEXTE ZUR KUNST NR. 132

Als kunstkritische Quartalszeitschrift ist es uns aufgrund von Redaktions- und Produktionsabläufen nicht möglich, unmittelbar auf tagespolitisches Geschehen zu reagieren. Die Ausgabe „Lust“ erscheint nun zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt – zwei Monate nach dem antisemitischen Terrorangriff der Hamas in Israel am 7. Oktober und nach der darauffolgenden Bombardierung des Gazastreifens durch die israelische Armee. Trotz dieser erschütternden Ereignisse haben wir uns entschieden, die Arbeit an diesem lang konzipierten Heft und seinen gesellschaftskritischen Inhalten fortzusetzen. Der Publikation möchten wir jedoch folgende Worte voranstellen:

Unsere tiefe Anteilnahme gilt all jenen, die direkt von Gewalt betroffen sind, die um Mitmenschen trauern und bangen und deren Heimat zerstört wurde. Wir gedenken all jener, die ihr Leben verloren haben und hoffen auf eine endgültige Einstellung der Kampfhandlungen auf Kosten von Zivilist*innen und auf die Freilassung aller Geiseln. Krieg, Terror und Unterdrückung muss ein Ende gesetzt werden.
Mit großer Sorge sehen wir auch die Zunahme antisemitischer Aggressionen sowie antiarabischen Rassismus in Deutschland und andernorts, die polarisierte Debattenkultur und die Bedrohung der Meinungsfreiheit – nicht zuletzt im Kulturbetrieb. Dazu zählen die Delegitimierung und Kriminalisierung von öffentlicher Trauer und friedlichen Formen des Protests sowie die mangelnde offizielle Kritik an der Kriegsführung der rechtsnationalistischen israelischen Regierung. Zugleich weisen wir eine Verharmlosung der Gewalttaten der islamistisch-fundamentalistischen Hamas unter dem Signum des palästinensischen Freiheitskampfs ausdrücklich zurück.
Die politische und kulturelle Linke scheint in Teilen unwiderruflich gespalten zu sein. Doch gibt es weiterhin Stimmen, die sich für Empathie und gegen sowohl Antisemitismus als auch antiarabischen Rassismus wenden. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, diesen Stimmen – insbesondere israelischen und palästinischen, jüdischen und muslimischen, betroffenen sowie solidarischen Positionen in der deutschen Diaspora – einen möglichen Ort des Dialogs und der Auseinandersetzung zu bieten.

Die Herausgeberin und Redaktion von TEXTE ZUR KUNST

Berlin, 5. Dezember 2023

Anm. d. R.: Mit der Printausgabe wurde der obenstehende Text in einer Fassung vom 17. November als Einleger versandt. Aufgrund der sich veränderten Lage in Israel-Palästina wurde er für die Onlinepublikation aktualisiert. Nach dem 5. Dezember wird es keine weiteren Aktualisierungen geben.