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Monica Bonvicini, „Not Ever“, (2023)

Monica Bonvicini

Not Ever (2023)

Mit ihrer feministischen Kunstpraxis untergräbt Monica Bonvicini immer wieder die patriarchalen Grundfesten der Architektur. Zuletzt durchbrach sie die für den Bau der Neuen Nationalgalerie so charakteristische Durchsicht mit mehreren skulpturalen Installationen. So zum Beispiel mit der Arbeit „I Do You“ (2022) aus verspiegeltem Fassadenmaterial, die im öffentlichen Raum, direkt an das Gebäude Ludwig Mies van der Rohes angelehnt, selbst zum ikonischen Merkmal geworden ist. Das Werk rief Besucher*innen der Schau bereits vor Betreten der Ausstellungshalle die eigene Körperlichkeit in Erinnerung. Bonvicinis „You to Me“ (2022) lud im Inneren dazu ein, sich für mindestens 30 Minuten in die an hängenden Ketten montierten Handschellen zu legen und selbst zum Exponat zu werden. Für die Edition „Not Ever“ (2023) löst die Künstlerin die Handschelle aus relationalen Zusammenhängen: Indem sie den einzelnen, mit dem Schriftzug „DO NOT EVER ALLOW YOUR FAMILY TO BE AROUND YOU“ versehenen Metallring verschließt, unterbindet sie den Gebrauch des Objekts und enthebt es damit jeglichen Zwecks. Im Sinne von Juliane Rebentischs Thesen zu Bonvicinis „Leather Tools“ zur Fetischkunst geworden, ermöglicht die Edition eine exzessive Bedeutungsproduktion: Beispielsweise kann „Family“ als Chiffre von einengender Normativität gelesen werden, die man sich kategorisch vom Leibe halten sollte. Das von „Not Ever“ angesprochene Subjekt mag sich auf sich selbst zurückgeworfen fühlen, versteht es Handschellen als Mittel, sich in Beziehung mit einem Gegenüber zu setzen – seien es kulturelle Strukturen wie im Falle von „You to Me“, Staatsgewalt oder Sexpartner*innen.