Cookie Warnung
Für statistische Zwecke und um bestmögliche Funktionalität zu bieten, speichert diese Website Cookies auf Ihrem Gerät. Das Speichern von Cookies kann in den Browser-Einstellungen deaktiviert werden. Wenn Sie die Website weiter nutzen, stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Akzeptieren

Jutta Koether „Analogue Drive“ (2024)

Jutta Koether

Analogue Drive (2024)

Ende 2023 trat Jutta Koether in der New Yorker Galerie Bortolami mit ihrer Künstlerinnenkollegin Cecily Brown in einen malerischen Dialog. Koether, die für durchscheinende Farbfelder und gestische Pinselstriche bekannt ist, zeigte mit der Ausstellung „Good Luck Spot“ einmal mehr, wie Malereigeschichte in der Gegenwart neu verhandelt werden kann. Für diese TEXTE ZUR KUNST-Edition bediente sie sich nun eines ihrer dort ausgestellten, monumentalen Triptychons. In „Analogue Drive“, für das Koether in Anlehnung an Brown ihre charakteristische Farbpalette aus Rottönen durch den dynamischen Einsatz von Schwarz erweitert, fallen besonders die runden Formen auf, die für ihr Werk seit den späten 1980er Jahren prägend sind: Sie können, je nach Kontext, als Brust, Kopf, Auge, Zelle oder – wie häufig bemerkt – als Andeutung der Äpfel in Paul Cézannes Stillleben verstanden werden. Einige dieser runden Formen haben sich als Paare zusammengefunden und markieren die hintergründigen Strichfiguren als mögliche Frauen. Hinsichtlich des Entstehungszusammenhangs des Bildes mit der New Yorker Ausstellung und da sich die mittlere, langhaarige Figur und die am rechten Rand wie zum Gruß einen Pinsel zu reichen scheinen, liegt es nahe, in den beiden Figuren Koether und Brown zu sehen. Solche identifikatorische Zuordnungen bleiben aufgrund der losen, reduzierten Pinselstriche jedoch spekulativ. Augenscheinlich ist indes, dass neben den runden Formen auch Koethers Farbauftrag Cézannes fragmentierte malerische Gesten referiert. Ähnlich zu dessen Spätwerk erscheint auch „Analogue Drive“ eher als Aquarell denn als Ölgemälde und erzeugt damit eine Spannung zwischen Träger- und Farbmaterial, zwischen Opazität und Transparenz, die in diesem großformatigen Ditone Print besonders gut zum Ausdruck kommt.