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Wade Guyton, „Green Goya“, 2023

Wade Guyton

Green Goya (2023)

Die Inkjet Paintings Wade Guytons ziehen ihre Stärke aus den Unwägbarkeiten technischer Reproduktion. Seitdem der US-amerikanische Künstler vor gut zwei Jahrzehnten seinen Tintenstrahldrucker zum künstlerischen Werkzeug seiner Wahl umfunktionierte und wenig später einige Resultate in seiner Ausstellung „Color, Power & Style“ (2005) als Paintings deklarierte, setzt er beharrlich auf dieses alltägliche Datenausgabeverfahren, dessen malerisches Potenzial er explizit in den materiellen und technologischen Beschränkungen sieht. Die Schlieren und Störungen, die entstehen, wenn Guyton seine Leinwände durch den Drucker zieht, verweisen als prozessuale Begleiterscheinungen auf die Mutation von Information im medialen Transfer und auf die unablässige Vervielfältigung, Verbreitung und Verwertung von Bildern. Guytons Bildmotive entstammen – sofern sie nicht grafisch abstrakt sind – zumeist entweder seinem persönlichen Umfeld oder dem Internet. Doch für seine vierte Edition für TEXTE ZUR KUNST hat Guyton ein Tafelgemälde Goyas, „Nature morte à la tête de mouton“ (1808/12), gewählt auf das er bei einem Ausstellungsbesuch in der Fondation Beyeler in Basel aufmerksam wurde. Gestürzt und mit pigmentstarker UltraChrome-Tinte giftgrün überdruckt, wirkt das klassische, wuchtig gerahmte Bild bei Guyton wie eine toxisch verstrahlte Version des Vanitas-Stilllebens. Das abgewandelte Motiv Goyas war bereits Teil von Guytons Ausstellung „Supply Chain“, die ab Ende 2021 bei Reena Spaulings Fine Art in New York gezeigt wurde. War es dort auf einer großen Leinwand noch von üppigem Weißraum umgeben, wurde es nun als Ausschnitt im Siebdruckverfahren reproduziert und in eine neue Wertschöpfungskette eingespeist.