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Norbert Bisky_08:23

Norbert Bisky

08.23 h (2010)

Norbert Bisky zählt zu den erfolgreichsten Vertretern der zeitgenössischen figurativen Malerei. Zu Beginn seiner internationalen Karriere waren seine Bilder von einer hellen Farbigkeit gekennzeichnet, die in jüngeren Arbeiten jedoch einer düsteren Farbpalette gewichen ist, die den neueren Werken des in Berlin lebenden Künstlers eine bedrohliche Atmosphäre verleiht. Waren Biskys Gemälde und Zeichnungen in der Vergangenheit oftmals von Figuren bevölkert, verzichtet er nun fast vollständig auf Bildpersonal und setzt an dessen Stelle Objekte wie Kanister oder Flaschen sowie Fragmente moderner Architektur. Die Protagonisten der bekanntesten Arbeiten Biskys sind zumeist junge Männer in stark sexuell aufgeladenen Situationen. Biskys provozierende Szenarien beziehen sich auf die Bildsprache des sozialistischen Realismus, auf die Pop-Art, aber auch auf die Ikonografie der Werbung der 1950er und 1960er Jahre. Sein künstlerisches Projekt zielt in diesen Werken darauf ab, totalitäre wie kommerzielle Ästhetiken in ihren subjektivierenden Effekten mittels Momenten queeren Begehrens zu unterminieren. In aktuellen Ausstellungen integriert er seine Bilder in raumgreifende Installationen, die auf Zerstörung und Verfall verweisen.Für „Texte zur Kunst“ hat Norbert Bisky einen Ditone-Print konzipiert, der auf einer Aquarell- und Bleistiftzeichung basiert. Die Arbeit „08.23 h“ zeigt acht, in ihrer Gestalt mitunter fragmentierte Figuren, die konzentrisch um eine grau-blaue Fläche im Zentrum der Komposition gruppiert sind, die innerhalb der Logik des Bildes eine Sogkraft auszuüben scheint. In extremer Aufsicht wirkt es so, als würden einige der mal bekleideten, mal nackten Figuren in diese anziehende Mitte springen, während andere in ihrer Dynamik wie aus dieser herauskatapultiert wirken. Manche Gestalten scheinen indes schwerelos über das Blatt zu schweben. Der Titel „08.23 h“ verweist auf den exakten Zeitpunkt eines die Welt aus den Angeln hebenden, in seinen Auswirkungen noch unabsehbaren Ereignisses. Biskys Zeichnung oszilliert zwischen Apokalypse und Apotheose.

Für Texte zur Kunst hat Norbert Bisky einen Ditone-Print mit dem Titel „08.23 h“ (2010) produziert. Die vorderseitig signierte und nummerierte Edition hat die Maße 30 × 40 cm und liegt in einer Auflage von 100 + 20 Künstlerexemplaren vor.