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TZK117_Tobias_Rehberger

Tobias Rehberger

MAGGI (2s) again (2020)

Bereits in seinen früheren Arbeiten der 1990er Jahre spielte der Künstler Tobias Rehberger mit persönlichen Erinnerungsbildern aus seiner Kindheit. Was er hierbei betreibt, ist im Grunde eine Form der Übersetzung. Die Erinnerung wird aus dem Gedächtnis abgerufen, neu formuliert und in eine Skulptur, Installation oder, wie in diesem Fall, eine Zeichnung transformiert. Eine realitätsgetreue Abbildung der Vergangenheit ist damit allerdings nicht intendiert. Vielmehr ließe sich eher von einer freien Interpretation des abgespeicherten Gesehenen, folglich von einer Veranschaulichung subjektiver Zeitwahrnehmung sprechen. Für die Edition wählte Rehberger eine Reproduktion von „MAGGI (2s)“ aus einer Serie von Buntstiftskizzen seines Hamsters aus Kindertagen, die als Vorlage für eine Skulpturenserie dienten. Rehbergers Haustier starb auf tragische Weise durch einen Unfall beim Zuschlagen der Tür, weswegen Maggis Körper schmerzlich zweigeteilt dargestellt ist. Auf schauerlich ironische Weise lassen sich mit diesem Bild sowohl freundliche Kindheitserinnerungen an die niedlichen Nager assoziieren als auch die etlichen individuellen Gruselgeschichten aus der Jugend vom Sterben jener Kleintiere. Denn wer kennt nicht eine Person, deren Hamster durch dieses oder deren Wellensittich durch jenes Malheur tragisch zu Tode kam? Rehberger exerziert die Zweiteilung in der Zeichenserie brutal durch und setzt so Maggi ein makaber humorvolles Denkmal.