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Shara Hughes, „Night Opening“, 2022

Shara Hughes

Night Opening (2022)

Die in leuchtenden Farben und organischen Formen gehaltenen Gemälde der international renommierten US-amerikanischen Künstlerin Shara Hughes, die in Einzelausstellungen unter anderem auf der Whitney Biennale, im Le Consortium Dijon sowie im Yuz Museum Shanghai gezeigt wurden, sind Landschaftsmalereien der besonderen Art. An der Schnittstelle von Abstraktion und Figuration entwirft Hughes traumgleiche Landstriche, die sie mit schwebenden Wolken, knorrigen Bäumen und überdimensionierten Blütenkelchen bevölkert und wahlweise in gleißendes Sonnenlicht taucht oder in strahlenden Vollmondnächten platziert. Als wären sie Persönlichkeiten mit individuellem Charakter, entwickeln die Pinien und Mohnblumen, Birken und Petunien ein Eigenleben, das mal anmutig, mal bedrohlich wirkt. Hughes’ eigens für TEXTE ZUR KUNST angefertigte Edition „Night Opening“ (2022) ist dahingehend idealtypisch. Das dunkle Violett, in dem diese Kaltnadelradierung gehalten ist, gleicht einem Blaulichtfilter, der den Tag zur Nacht werden und die surreale Schlingpflanze, die sich im Sonnenschein emporräkelt, zugleich kühl, fast eingefroren erscheinen lässt. Die edle Strenge der stilistisch wie handwerklich präzisen Druckgrafik wird durch das von Hand gerissene Büttenpapier in Passepartout-Rahmung zusätzlich unterstrichen. Die im Titel angedeutete nächtliche Öffnung mag für Blüten ungewöhnlich sein. Für die Kunstwelt ist sie es nicht: Die feierliche Eröffnung einer Ausstellung findet üblicherweise bei Nacht statt.