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Richard Phillips, "$" (2003)

Richard Phillips

$ (2003)

Der in New York lebende Maler Richard Phillips ist für seine großformatigen Bilder bekannt, die sich auf mediale Vorlagen beziehen – etwa aus Modezeitschriften der sechziger und siebziger Jahre. Gerne wird Phillips als „Neorealist“ bezeichnet, dabei weist seine Arbeit Bezüge zu unterschiedlichsten Stilrichtungen und künstlerischen Traditionen auf: So bedient sich Phillips etwa Techniken der Ölmalerei des 19. Jahrhunderts, doch kippen seine Bilder nie ins Altmeisterliche und Akademische, sondern stehen durch ihre harte Ausleuchtung, ihre Nüchternheit und ihren Mangel an Emotionalität dem Fotorealismus nahe, aber auch der Pop Art. In dem Aufgreifen bereits bestehender, ins kulturelle Gedächtnis eingegangener Bilder steht Phillips zudem in der Tradition der Appropriation Art. Bei manchen Arbeiten legt Phillips sogar die Technik seines künstlerischen Verfahrens offen, etwa wenn er die zur Übertragung von Vorlage auf Leinwand notwendigen Raster stellenweise sichtbar macht.

Bekannt ist Phillips vor allem durch seine Frauenporträts, meist erotisierende Darstellungen oder der Pornografie entlehnte Akte. Hierbei hat Phillips eine ganz spezifische erotisierende Bildsprache entwickelt. So legt er etwa in den Gemälden von „Supermodels“ (1996) große Sorgfalt auf die Ausgestaltung des Make-up, indem er die Wirkung von Lippenstift, Rouge oder Wimperntusche betont. Zudem gibt es ein festes Repertoire an standardisierten Gesichtsausdrücken und Posen, auf das in der Darstellung von Frauenfiguren immer wieder zurückgegriffen wird.

Durch ihre völlige Überkodierung von „antrainierter“ und klischierter Sexualität stellen Phillips’ Frauenporträts Fragen an die Natürlichkeit bzw. Künstlichkeit von Weiblichkeit überhaupt. Auf den überlebensgroßen Formaten werden diese extrem sexualisierten Frauen manchmal sogar zu abgründigen, monströsen und Angst erregenden Gestalten, was durch ihr Verhältnis zum Betrachter noch verstärkt wird: Wie um den Machtstatus der Frau hervorzuheben, werden diese häufig in die Position der Untersicht verwiesen.

Auch für „Texte zur Kunst“ hat Richard Phillips ein Frauenporträt gewählt – eine Model-like aussehende Frau mit coolem Blick, auf deren Körper und Gesicht sich die Projektion eines Dollarscheins abzeichnet. Ob es sich dabei um eine Kritik an dem Warencharakter der Frau handelt oder aber um eine Affirmation des „Material Girl“, bleibt dabei offen.

Die Lithografie von Richard Phillips mit dem Titel "$" (2003) hat die Maße 74,6 cm x 66 cm und ist signiert und nummeriert. Die Edition liegt in einer Auflage von 110 Exemplaren + 20 Künstlerexemplaren vor und kostet 245,- EUR zzgl. Versand.