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Sergej Jensen, "he last yellow Triangle" (2005)

Sergej Jensen

he last yellow Triangle (2005)

Mit der "Jungen Edition" bieten wir unseren Sammler/innen ab dieser Ausgabe besondere Auflagenobjekte von solchen Künstler/innen an, deren Arbeit wir seit längerem verfolgen, kritisch begleiten und für sehr viel versprechend halten. Mit "jung" ist natürlich bei der Bezeichnung dieser Reihe nicht unbedingt das biologische Alter gemeint - es wird vielmehr um Positionen gehen, die sich erst seit kurzer Zeit auf dem Kunstmarkt zu etablieren beginnen. Sie werden in einer im Verhältnis zu den anderen Editionen limitierten Auflage vorliegen - trotzdem können wir sie Ihnen zum gleichen Preis offerieren.

Die Arbeiten des in New York und Berlin lebenden Künstlers Sergej Jensen zeichnen sich durch einen lakonischen Umgang mit ästhetischen Medien, Materialien und Traditionen aus. In seiner Malerei erscheinen rudimentäre Formen auf armselig wirkenden Bildträgern wie Leinen, Jute und Baumwolle, die nicht nur mit Farbe, sondern auch mit Bleiche und Chlor behandelt werden. In einigen Gemälden sind zudem Flicken, Jeansfetzen oder Stoffbeutel appliziert. Jensen bearbeitet seine Bilder auf Stoffen, die er erst exakt zuschneidet, wenn sie auf den Keilrahmen gespannt werden. Flecken und Rückstände der Bleiche wecken Assoziationen mit häuslichen Gebrauchsspuren und machen jeden Bildgrund gleichzeitig zu einem Unikat. Seit einiger Zeit produziert Jensen auch Strick-Gemälde mit geometrischen Mustern, die seine Mutter nach seinen Entwürfen anfertigt und die er als dekorativ auf dem Boden ausgelegte Matten und Bahnen im Ausstellungskontext präsentiert. Die Evokation von Handarbeit bezieht sich auf Fragen der geschlechtlichen Kodierung von spezifischen künstlerischen Verfahren ebenso wie auf die utilitaristischen Aspekte von Abstraktion in der Gestaltung. Zugleich erheben Jensens Arbeiten den Anspruch auf eine formale Autonomie, wie korrumpiert und ironisiert diese Kategorie inzwischen auch sein mag, und sind somit zwischen funktionalem Textildesign und einzigartigem Kunstobjekt verortet.

Wie Kommentare auf die Utopien, welche die historischen Avantgarden und die Künstler der amerikanischen Farbfeldmalerei mit der Abstraktion verbunden haben, führt seine Malerei reduzierte Gesten vor, die auf ihre bewusst unaufwendige Produktionsform verweisen. Jensens künstlerische Praxis kreist mithin um Fragen von Originalität und Autorschaft: Wann kann eine künstlerische Arbeit überhaupt als beendet gelten? Welche Rolle kommt dem Zufall im Entstehungsprozess zu? Welche der Intention des Künstlers? Für "Texte zur Kunst" hat Sergej Jensen mittels Gouache und Bleiche ein gel- bes Dreieck auf ein Stück grobes Bauernleinen gebracht. Von der Rückseite des mit Stockflecken versehenen Textils scheint diese Grundform der geometrischen Abstraktion durch, wie sie besonders in den konstruktivistischen Utopien der zehner und zwanziger Jahre Verwendung fand. Motiv und Material der Arbeit lassen in diesem Zusammenhang auch an Flaggen und ihren agitatorischen Einsatz denken. Der Titel "The last yellow Triangle" weist das Dreieck hingegen als letztes seiner Art aus. Aus dem Bildzentrum herausgefallen, vereinzelt und nur noch blass gelb schimmernd scheint die Funktion, die ihm ehemals zukam, nicht länger benötigt. Wie Sergej Jensen selbst formuliert, harrt es seinem Ende wie eine vom Stock aussortierte Arbeitsbiene - "Es ist ein Hüngerkünstler."

Für Texte zur Kunst hat Sergej Jensen eine Textilarbeit entwickelt, in der Gouache und Bleiche auf Leinen aufgebracht wurden. Der Titel der Edition lautet "The last yellow Triangle" (2005). Sie hat die Maße von ca. 33 x 40 cm und ist rückseitig signiert und nummeriert. Die Edition liegt in einer Auflage von 50 + 10 Künstlerexemplaren vor und kostet 245,- € zzgl. Versand.