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Daniel Richter, "Lasst doch die alte Möhre zimbeln" (2001)

Daniel Richter

Lasst doch die alte Möhre zimbeln (2001)

Auf ein totes Pferd soll man bekanntlich nicht einschlagen. Diese Metapher vermag allerdings nicht zu verhindern, dass es gerade die Schwachen sind, die mit Prügel rechnen müssen - das aktuelle Ereignis der Angriffe auf Afghanistan hat mit Sicherheit den politischen Impuls für das Bildmotiv gegeben. Richter scheint auf jene reflexhaft emotionale Reaktion zu setzen, die manche bei Tierquälerei sogleich in Entsetzen ausbrechen lässt, wohingegen auf der anderen Seite mögliche menschliche Opfer des Krieges schon mal in Kauf genommen werden. Sprichwörter und Redensarten sind im Übrigen immer schon eine wichtige Triebfeder für die Malerei von Daniel Richter gewesen - für seine "Texte zur Kunst"-Edition hat er den Namen des "Blauen Reiters" mit dem Bild des wehrlos am Boden liegenden Pferds verschmolzen. Nur wurde diesem tatsächlich blauen Pferd (ohne Reiter) malerisch weit mehr Sorgfalt gewidmet als den vermeintlichen Tätern, die nur silhouettenhaft angedeutet bleiben - gesichtslose Figuren, die mit der Landschaft eins werden und nicht dingfest zu machen sind. Den Charakter einer "Urszene" scheint dieses Bild aber auch deshalb anzunehmen, weil die beiden im Vordergrund auftauchenden Figuren die Ikonografie von "Adam und Eva" zitieren. Hinzu kommt, dass Richter für diese makabre, düstere Szene eine an van Gogh erinnernde Farbpalette aus Blau und Gelb verwendet. Kein Zweifel: Hier wird der Anspruch auf Historienmalerei erhoben und eine allegorische Darstellung des Themas "Gewalt" vorgelegt.

Die dreifarbige Lithografie mit dem Titel "Lasst doch die alte Möhre zimbeln" hat die Maße 75 x 106 cm und ist signiert und nummeriert. Sie liegt in einer Auflage von 100 Exemplaren + 10 Künstlerexemplaren vor und kostet EUR 245,- zzgl. Versand.