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Karla Black, “For Use”, 2025

Karla Black

For Use (2025)

Karla Black ist für ihre raumgreifenden Skulpturen bekannt, die sich der Kraft von Materialien, Farben und Texturen bedienen, um affektive Reaktionen beim Publikum auszulösen. Die Künstlerin nennt die Objektbeziehungstheorie von Melanie Klein als entscheidenden Einfluss. Blacks Arbeiten erinnern mit ihrer Beschaffenheit und ihren Pastellfarben oft an die Ästhetik der Schönheitsindustrie; manchmal verwendet die Künstlerin sogar tatsächliche Kosmetikprodukte und unterläuft so den vermeintlichen Unterschied zwischen kostbaren und alltäglichen Materialien. Durch den ephemeren Charakter ihrer Skulpturen und die Verwendung von definitiv schwer konservierbaren Materialien wie Gipspulver, Bastelpapier, Erde und Zahnpasta stellt sie die bewahrende Funktion der Kunstinstitution vor Herausforderungen. Blacks Werk ist bei aller inhärenten Kritikalität auch von der Faszination für die verwendeten Materialien angetrieben. Eine geschlechtsspezifische Interpretation, die Sinnlichkeit und Fragilität implizit mit Weiblichkeit gleichsetzt, lehnt die Künstlerin ausdrücklich ab. Zartheit ­verbindet sich in ihren Arbeiten mit roher materieller Präsenz, um etwas Ausdrucksstärkeres und weniger Klinisches hervorzubringen, als deren Nähe zur Schönheitspflege zunächst suggeriert. Blacks erste Edition für TEXTE ZUR KUNST, „For Use“, vereint viele zentrale Eigenschaften ihres Werks in einem transportablen Format. Die Edition – eine Serie von Handtüchern, die manuell koloriert wurden und unikatären Charakter haben – erinnert an die opulenten Texturen und Farben von Blacks großformatigen Arbeiten; zugleich enthält sie eine vergleichbare Drohung oder Versprechung von Unbeständigkeit. Wie der Titel unterstreicht, ist dieses Objekt dazu gedacht, nicht nur betrachtet oder berührt, sondern auch benutzt zu werden.