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Katharina Grosse

Der Stuhl (2020)

Auch in ihrer jüngsten Ausstellung im Hamburger Bahnhof vermitteln Katharina Grosses Malereien eine Körperlichkeit, die sich ihrer intensiven Farbigkeit verdankt. Befreit von traditionellen Mitteln wie Pinsel und Leinwand, erweitert Grosse den malerischen Raum, indem sie mit einer Spraypistole über vorgefundene Objekte hinwegmalt – seien es Erdhaufen, Stoffbahnen, ihr eigenes Bett oder, wie aktuell, die Außenfassade der Rieckhallen. Neben der Vitalität, die die leuchtenden Farben evozieren, wirkt der Prozess des Malens stark performativ. Die Expansion der Farbe auf skulpturale und architektonische Elemente zerstört die Objektgrenzen jedoch weniger, als dass sie diese verwischt. Die Synchronizität der Malerei, die den farblichen Abdruck als räumlichen Eindruck nutzt, ist auch in Grosses Fotografien bestimmendes Element. Die eigens für TEXTE ZUR KUNST produzierte Arbeit „Der Stuhl“ zeigt das Atelier der Künstlerin, wobei der Umstand, dass Farben bei Grosse als Marker für Räume und Gegenstände fungieren, hier selbst zum Motiv wird. Spuren des malerischen Akts treten in den Vordergrund, wenn man ästhetisch befragt, wo Kunst ihren Anfang nimmt. Das Momenthafte der Fotografie hat ihre Entsprechung im kleinen Format. So ist „Der Stuhl“ eine Miniatur künstlerischen Alltags: Er verheißt Zugang zu einem malerischen Prozess, der dennoch opak bleibt.

Katharina Grosse, „Der Stuhl“, 2020, Ditone Print, Motivgröße: 6,4 x 14,6 cm, Papiergröße: 29,7 x 21 cm, Auflage: 100 + 20 A.P. + 2 P.P., rückseitig nummeriert und signiert, € 410,- zzgl. Versand.