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Mark Bradford, “Johnny Buys Houses”, 2025

Mark Bradford

Johnny Buys Houses, (2025)

Mark Bradford ist bekannt für seine großformatigen Kompositionen aus geschichtetem, eingeweichtem Papier. Seine künstlerische Sprache erweitert tradierte Malweisen, insbesondere solche im Kontext der Abstraktion, und verweist stets nach außen, auf das gesellschaftliche Gefüge der Gegenwart. In einem alchemistischen Prozess der Addition, Abtragung und Manipulation von Material erarbeitet Bradford seine Werke wie archäologische Grabungsstätten, die von der besonderen Energie seiner Methode gekennzeichnet sind und sich deutlich auf die soziale Wirklichkeit von Los Angeles beziehen. Zu seinen Materialien zählen zerrissene Werbeplakate, Papierstreifen aus dem Friseurhandwerk sowie alltägliche Werkstoffe aus dem Baumarkt. Bradford trägt sie wie Spuren aus seiner Nachbarschaft zusammen und bearbeitet sie mit Werkzeugen wie Schleifmaschinen, Sandstrahlern und Hochdruckreinigern. Für seine erste Edition für TEXTE ZUR KUNST hat der Künstler ein neues „Merchant Poster“ geschaffen. Damit knüpft er an seine fortlaufende Werkreihe an, in der er an einkommensschwache Bevölkerungsgruppen gerichtete Werbeplakate umgestaltet, um die sozialen und ökonomischen Bedürfnisse eines Stadtviertels sichtbar zu machen. Hier ist es der Satz „JOHNNY BUYS HOUSES“ von einem kommerziellen Plakat, das mit den Worten „cash now“ ein zweifelhaftes Versprechen macht. Der anonyme „Johnny“ wird zur gespenstischen Personifizierung des ausbeuterischen Kapitalismus. Zudem verweist die Edition explizit auf Bradfords monumentales, dreiteiliges Bild „Manifest Destiny“ (2023), dessen Titel auf eine Ideologie aus dem 19. Jahrhundert in den USA zurückgeht, die den Weg für die Enteignung Indigener Gebiete durch den Staat ebnete. Die Arbeit schafft somit lose Assoziationen zwischen dieser Geschichte der Vertreibung und der aktuellen Wohnungskrise.