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Writing

Seth Price

Writing (2009)

Der US-amerikanische Künstler Seth Price, dessen Praxis sowohl Wandarbeiten, Objekte, aber auch Videos einschließt, ist für „calendar paintings“ genannte Plastikreliefs bekannt, die im industriellen Tiefzugverfahren aus Polystyrol hergestellt werden und Gegenstände, Masken oder Gesichtsabdrücke zeigen sowie immer das Datum ihrer Herstellung tragen. An diese Reliefs – reine Hüllen bzw. Negativformen der abgebildeten Objekte – schließen auch seine neuesten Silhouettenkompositionen an, die auf Motiven von menschlichen Handlungen wie „eating“, „drinking“, „writing“ oder „touching“ beruhen. Die Vorlagen hierfür findet der Künstler im Internet. Price’ Interesse liegt jedoch nicht allein auf den Aktionen, die diese Bilder zeigen, sondern auch auf den sie umlagernden Zonen. So lässt er die digitalen Bilder, die er in niedriger Qualität aus dem Netz herunterlädt, stets als Negativform aus einem Verbundmaterial aus Holzfurnier und Acrylglas fräsen. Für „Texte zur Kunst“ hat Seth Price einen Druck auf Dibond konzipiert, der direkt an seine Silhouettenkompositionen anschließt. „Writing“, 2009, zeigt eine Person, die einen Stift hält, um etwas zu malen, zu schreiben oder zu unterzeichnen, wobei die Hand einer zweiten Person, die jedoch nicht im Bild zu sehen ist, auf die Stelle weist, an die die Unterschrift oder der Schriftzug zu setzen ist. Wie in allen Silhouettenkompositionen von Price bleibt auch hier offen, wie die Szene zu lesen ist, d.h, was beschriftet wird und wie das (Macht-) Verhältnis zwischen den Protagonisten des Motivs zu deuten ist. So könnte die Person aus dem Off mit ihrem Fingerzeig die andere anweisen, ein amtliches Schriftstück zu unterzeichnen. Denkbar ist auch, dass die Szene eine Autogrammsituation wiedergibt, d.h., die unterschreibende Person etwas signiert – eine Handlung, die wiederum auf die Edition des Künstlers selbst hindeutet, die erst durch einen solchen personalisierten Schriftzug autorisiert wird. In diesem Sinne reflektiert das Motiv den Akt des Schreibens selbst und verweist auf die Produktion von Texten, auf kritische Diskurse und damit auf den Kontext, für dessen Unterstützung diese Edition entstanden ist.

Für Texte zur Kunst hat Seth Price einen mit UV-Licht ausgehärteten Tintendruck auf Dibond entworfen. Die Edition trägt den Titel „Writing“, 2009, und hat die Maße 40 × 40 cm. Sie liegt in einer Auflage 100 + 20 Künstlerexemplaren vor. Die Edition ist rückseitig signiert und nummeriert und kostet 245,– Euro zzgl. Versand.