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Stirnband "BRUZZZELEE‘, SHINGSHANGSCHEU" (Meese)

Jonathan Meese

STIRNBAND "BRUZZZELEE", SHINGSHANGSCHEU (2009)

Der Name Jonathan Meese steht für sich. Kaum jemand verkörpert heute noch so erfolgreich die Rolle des Großkünstlers und verkörpert sie so lässig. Im letzten Jahrzehnt hat Meese ein schier unüberschaubares Konvolut von Installationen, Performances, Collagen, Malereien, Bronzeskulpturen, Videos und Theater- bzw. Filmkulissen geschaffen. Seine Arbeiten sind Geflechte aus Bezügen auf die deutsche Literatur- und Philosophiegeschichte, auf fiktive Urmythen und echte Heldensagen, die zu einer idiosynkratischen Privatmythologie zusammenfügt werden. Diese assoziativen Referenzen dienen Meese jedoch lediglich als Trigger, um ein Werk zu schaffen, das ebenso irritiert wie provoziert. Im Zentrum dieser scheinbar obsessiven künstlerischen Produktion steht jedoch immer auch Meese selbst: sei es in Form von Selbstporträts, etwa in seinen Collagen, Gemälden und Zeichnungen, oder in persona in Aktionen und Videos. In jüngster Zeit ist Meese im Theater jedoch ebenso zu Hause wie in der Kunst. So tat er sich mit seiner Inszenierung „De Frau: Dr. Poundaddylein – Dr. Ezodysseusszeusuzur“ 2007 erstmals als Regisseur hervor. Für „Texte zur Kunst“ hat Jonathan Meese eine Edition konzipiert, die unmittelbar an seine Bronzebüsten und Papiercollagen anschließt. Das Auflagenobjekt mit dem Titel „STIRNBAND ,BRUZZZELEE ‘, SHINGSHANGSCHEU“ besteht jeweils aus einem mit roter und gelber Farbe bemalten und übergossenen Styroporkopf, auf dem an unterschiedlichen Stellen – etwa auf dem Hinterkopf oder an den Ohren – aus Magazinen ausgeschnittene Augen und Münder collagiert sind. Um jeden Kopf ist zudem ein Samurai-Stirnband gewickelt, das von Meese jeweils unterschiedlich gestaltet wurde. Mit „Die Kunst ist keine Religion, aber jede Religion ist Kunst“, „Erz“ oder „Diktatur der Kunst“ hat er auf ihnen Slogans angebracht, die mit ihrer schillernden Diktion ebenso wie die Köpfe in ihrer skurrilen bis grotesken Wirkung zu verblüffen wissen. So führt Jonathan „Caligula“ Meese auch in seiner für „Texte zur Kunst“ entwickelten Arbeit seinen randständigen Zugang zu obsoleten kultur- und kunsthistorischen Themen und Formaten vor – in diesem Fall mit einer Büste, die er mit ihren popkulturellen und angewandten Bezügen zu Schaufensterpuppen oder Samurai-Filmen in ein zeitgenössisches künstlerisches Vokabular überführt.

Für Texte zur Kunst hat Jonathan Meese eine Edition mit dem Titel „stirnband ,bruzzzelee‘, shingshangscheu“, 2009, konzipiert. Sie besteht aus jeweils zwei Unikaten in den Maßen 112 × 6 cm (Stirnband) und 27 × 14 × 20 cm (Kopf) und liegt in einer Auflage von 120 + 20 Künstlerexemplaren vor. Die Edition ist auf beiden Objekten signiert und nummeriert.