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TZK116_Jorinde_Voigt

Jorinde Voigt

Edition Immersive Integral Turn Study II (2019)

Das Werk der Berliner Künstlerin Jorinde Voigt bestand für lange Zeit aus äußerst präzisen, fast mathematischen Illustrationen ihrer Umwelt – von Alltagssituationen bis hin zu Musik und philosophischen Texten schuf Voigt Interpretationen wie Partituren ihres Lebens. Waren hier vor allem äußere Einflüsse bestimmend für die feingliedrigen Notationen, so erleben wir im jüngsten Werk der Künstlerin eine Umkehr (oder Rückkehr) ins Innere. Immersion ist dabei ein Begriff, der – wie Voigts Arbeiten – sowohl mathematische als auch visuelle Phänomene bezeichnet und die Auflösung von Grenzen eines Raumes beschreibt. Visuelles Erleben wird spürbar, die Umwelt wird Teil des Selbst und umgekehrt. Beim Betrachten von Voigts Studie verlieren sich diese Grenzen in zweierlei Hinsicht. Zum einen wird der Blick hineingezogen in das tiefe Blau eines Nachthimmels oder Ozeans, gebrochen vom schimmernden Gold und dynamischen Strömen oder Wellen, die eine fließende Handbewegung als weiße Linie über das Blau zeichnet. Zum anderen sind es die Ringe und feinen Striche selbst, die immersiv ineinanderschwimmen oder -fliegen − in einem Raum, in dem Schwerelosigkeit zu herrschen scheint. Fantasien und Gedanken der Betrachter*innen werden stimuliert und können so auch zur anregenden Partitur des eigenen Lebens werden.