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Plakatentwurf (Westendcocktail). Mit einem Fotos von Octavian Trautmansdorff

Franz West

Plakatentwurf (Westendcocktail). Mit einem Foto von Octavian Trautmansdorff (2009)

Der Wiener Künstler Franz West hat in den vergangenen Jahrzehnten die Möglichkeiten der zeitgenössischen Skulptur ebenso rigoros wie ironisch erweitert und gehört heute zweifellos zu den international renommiertesten Künstlern seiner Generation. In Auseinandersetzung mit seinem Lehrer Bruno Gironcoli, aber auch mit den Performances des Wiener Aktionismus und den informen Objekten aus Alltagsmaterialien von Künstlern wie Dieter Roth entwickelte West ab 1974 seine fragilen Passstücke, amorph-anthropomorphe Prothesen aus Gips und Pappmaché, die von ihren Betrachtern in ungelenken Posen benutzt werden sollen, in denen mitunter ein Ausagieren psychischer Symptome erkannt wurde, die immer aber die institutionell regulierte Interaktion mit ästhetischen Objekten herausfordern. Daneben entstanden pastos übermalte Collagen aus Zeitschriftenbildern sowie Bildobjekte, die durch die Integration von Gegenständen wie Schuhen einen Verwendungszweck suggerieren. Seit den achtziger Jahren produziert West neben seinen Skulpturen aus mit Farbe durchsetztem oder bemaltem Pappmaché auch an seine Collagen anschließende Plakate sowie Möbel, die oftmals im Rahmen raumgreifender Installationen mit vielsagenden Titeln wie „Psyche“ und „Neurose“ ausgestellt werden und Gebrauchs- und Ausstellungswert zusammenführen – nicht zuletzt, indem ihre Benutzer gleichzeitig selbst zu Exponaten werden. Ein weiterer Aspekt seiner künstlerischen Praxis besteht in großformatigen Skulpturen im öffentlichen Raum, die sich in humorvoller Weise mit den kritischen Ansprüchen des Genres auseinandersetzen. Für „Texte zur Kunst“ hat Franz West eine Sonderedition entwickelt, die auf seinen Plakatentwurf für eine Ausstellung zurückgeht, die letztendlich aber nie stattgefunden hat. Als Grundlage fungierte eine Fotografie des Künstlers Octavian Trautmansdorff, auf der West im Krankenbett zu sehen ist, während drei Gestalten ihm einen Besuch im Hospital abstatten. In Wests malerischer Bearbeitung dieses Motivs werden Krankenhausutensilien zu rätselhaften Protuberanzen, die entfernt an die amorphen Skulpturen des Künstlers erinnern. In für ihn typischen Farbwerten – einem grellen Grün und strahlendem Pink – sind der wortspielerische Schriftzug „Westendcocktail at Gianna Nannini“ in den Druck integriert, der lakonisch den Namen des Künstlers mit Assoziationen an Medikamentation, das bekannte Londoner Theaterviertel und eine italienische Rocksängerin der achtziger Jahre verbindet, sowie die Liste der an der avisierten Gruppenausstellung teilnehmenden Künstler. Wie immer bei West ist eben alles auch eine Frage der Haltung.

Für Texte zur Kunst hat Franz West eine Edition mit dem Titel „Plakatentwurf (Westendcocktail). Mit einem Foto von Octavian Trautmansdorff“, 2009, konzipiert. Der Ditone Print hat die Maße 86 × 118 cm (bei einer Motivgröße von 69 × 100 cm) und ist auf der Vorderseite signiert und nummeriert. Die Edition liegt in einer Auflage von 60 + 20 Künstlerexemplaren vor und kostet 980,– Euro, zzgl. Versand.