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Juergen Teller, "Erin, Paris" (2004)

Juergen Teller

Erin, Paris (2004)

Der Fotograf Juergen Teller wird meist mit einer Ästhetik des "gebrochenen Glamours" assoziiert. Bewegungen wie "Grunge" erhielten maßgeblich durch Tellers Fotografien für Szenemagazine wie The Face Eingang in die Modewelt und wurden in einen Look umgesetzt, der zunächst als Anti-Fashion-Statement gelesen wurde. Unterernährte Models, ungeschminkt oder mit blauen Flecken, vermittelten zwar ein ramponiertes Bild von Schönheit, doch gerade die Mischung aus glamouröser Oberfläche und "authentischem" Inneren erhob sie zu einer neuen Spezies von "Ikonen". Inzwischen ist Tellers Ästhetik fester Bestandteil auch der High-Fashion-Szene, und prominente Modelabels wie etwa Marc Jacobs arbeiten für ihre Anzeigenkampagnen mit ihm zusammen. Seit einigen Jahren fotografiert Teller aber auch vermehrt in seinem familiären Umfeld - mit sich selbst als Hauptfigur. Aufnahmen, die den Künstler auf dem Grab seines Vaters zeigen, nackt, mit Bierflasche, Zigarette und Fußball, thematisieren auf obskur-narzisstische Art seine Herkunft. Dass es Juergen Teller dabei nicht um ein Nachempfinden seiner authentischen Kindheit und Jugend mit dem Ziel der Vergangenheitsbewältigung geht, sondern um einen spielerischen Umgang mit Spektakel und Selbstinszenierung, erkennt man an seinen fiktionalen Arrangements - etwa wenn er sich gemeinsam mit der Schauspielerin Charlotte Rampling im dekadenten Ambiente feudal und verschwenderisch in Szene setzt ("Louis XV"). Juergen Tellers Edition für Texte zur Kunst zeigt das britische Model Erin O’Connor, das Teller bereits 1996 für die Zeitschrift i-D fotografiert hatte - durch diese Bilder, mit dem Begriff "freak chic" etikettiert, wurde O’Connor bekannt und wenig später in den Status eines Supermodel erhoben. Ihr porzellanhaftes Aussehen wie auch ihr "eingefrorener" Blick, der eher an Hollywoodstars der dreißiger oder vierziger Jahre erinnert, stehen dabei in einem starken Gegensatz zu der beiläufigen, "lowen" Ästhetik und dem Auftritt als barfüßige Vertreterin des Anti- bzw. Neo-Glamour.

Die Fotografie von Juergen Teller (2004) mit dem Titel "Erin, Paris" hat die Maße 25,4 x 30,5 cm und ist auf der Rückseite signiert und nummeriert. Sie liegt in einer Auflage von 100 Exemplaren vor und kostet € 245,- zzgl. Versand.