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FE Walther

Franz Erhard Walther

„Materialhandlung“ (2012)

Franz Erhard Walther zählt zu den bedeutendsten Figuren in der Kunstgeschichte der deutschen Nachkriegszeit. In demselben Maße, in dem sein OEuvre auf den US-amerikanischen Strömungen der 1960er Jahre wie dem Minimalismus aufbaut, lässt es diese auch hinter sich. Ähnlich den Skulpturen von Donald Judd oder Robert Morris bezieht auch Walther die Betrachter/innen aktiv in seine Arbeiten ein. Zugleich reflektiert er die Rahmenbedingungen des Kunstbetriebs wie die Präsentation der Werke und ihre Aufbewahrung. Eine entscheidende Rolle spielt dabei das Medium der Zeichnung, da Walther seine Vorstellungen zum Verhältnis von Kunstwerk, Betrachtung und Handlung zuvorderst auf dem Papier erarbeitet. Wie sich anhand der frühen Fotoserie mit dem programmatischen Titel „Versuch, eine Skulptur zu sein“ (1958) außerdem deutlich zeigt, geht Walther häufig vom eigenen Körper aus und untersucht, wie dieser von anderen wahrgenommen wird. Bereits zum zweiten Mal hat Franz Erhard Walther eine Edition für „Texte zur Kunst“ konzipiert. In der Grafik „Materialhandlung“ vereinigen sich die oben aufgeführten Leitmotive von Walthers Schaffen. Der Ditone-Print basiert auf einer Grafitzeichnung, die der Künstler dieses Jahr angefertigt hat. Ihr Motiv ist dem Buch „Sternenstaub“ (2007–2009) entlehnt, der handgeschriebenen und gezeichneten Autobiografie von Walther. Obwohl es auf den ersten Blick wie ein abstraktes Liniengewirr erscheint, zeigt das Blatt bei genauerem Hinsehen den Künstler malend vor einer Leinwand im Jahr 1959. Um die ursprüngliche Handlung des Zeichnens zu reaktivieren, hat Walther auf der Vorderseite handschriftlich mit einem Bleistift Notizen hinzugefügt, sodass jeder Druck den Charakter eines Unikats erhält. Die Handlung des Künstlers und seine Person verschmelzen zu einer Zeichnung, die die produktive Wahrnehmung der Betrachter/innen fordert.

Ditone-Print und Bleistift, 42 × 30 cm, Auflage: 80 + 20 A.P., rückseitig signiert und nummeriert, 290,– Euro zzgl. Versand.