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Wolfgang Tillmans, "Kalender" (2001)

Wolfgang Tillmans

Kalender (2001)

Am Mittwoch, den 10.1.2001, ist in London die U-Bahn stehen geblieben - oder vielleicht auch nicht? Was genau passierte, ist nicht mehr ersichtlich, da die Schrift auf der Anzeigetafel in malerischer Manier ausgelöscht wurde. An die Stelle der "Service Information" ist nun die Signatur von Wolfgang Tillmans getreten - des in London lebenden, deutschen Künstlers, der dieses "Tableau" fotografisch festhielt. Das mit Kreide notierte Datum ist in der Tat ungewöhnlich: Es setzt sich aus lauter Nullen und Einsen zusammen und scheint das vielbeschworene digitale Zeitalter perfekt zu illustrieren. Seit dem "Millennium Turn" gleichen die Daten, die man schreibt, digitalen Codes, und auch die Bedeutung des Computers nimmt täglich zu. Tillmans antwortet auf diese Situation mit einem Kalender, der aus langen Zahlenreihen besteht - unterschiedlich prägnante Daten, die aus Vergangenheit und Zukunft unweigerlich auf uns zuzukommen scheinen und reichlich abstrakt anmuten. Diese Zahlenkolonnen zeigen alle möglichen Kombinationen der Ziffern 0,1 und 2, die in Daten der Jahre 2000, 2001 und 2002 auftauchen. An Nüchternheit ist diese Darstellung, die On Kawaras berühmte "Date Paintings" fortschreibt, wohl kaum zu übertreffen. Nichts könnte stärker von autobiografischen Spuren bereinigt sein.

Der konzeptuelle Charakter, der für Tillmans' Arbeiten bislang zu gering veranschlagt wurde, wird auf diese Weise hervorgehoben. Tillmans' "Kalender" ist beidseitig - auf der Rückseite mit einem Foto und Zahlen, auf der Vorderseite mit Zahlenkombinationen - bedruckt.

Es handelt sich bei dieser Edition um einen zweiseitigen Laserdruck, zu dem ein Clip und ein Nagel zwecks Anbringung gleich mitgeliefert werden. Diese Arbeit liegt in einer Auflage von 120 + 20 Künstler/innenexemplaren vor und ist signiert und nummeriert. Sie kostet EUR 245,- zzgl. Versand.