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Ser Serpas, „Alice (Language) Practice 5“, 2022

Ser Serpas

Alice (Language) Practice 5 (2022)

Die Praxis der in Los Angeles geborenen Künstlerin Ser Serpas widersetzt sich durch ihre beeindruckende Bandbreite einfacher Kategorisierung. Ihre imposantesten Arbeiten – von denen einige zum Gallery Weekend 2022 bei Barbara Weiss in Berlin zu sehen waren – sind Skulpturen aus gefundenen Objekten, vor allem Sperrmüll (durchgelegene Matratzen, herrenlose Haushaltsgeräte, altmodische Möbel), die Wertvorstellungen herausfordern und dem, was wir sonst achtlos wegwerfen oder übersehen, Bedeutung schenken. Wenn Serpas malt, malt sie überwiegend figurativ, vor allem Akte. Ihre Kompositionen verewigen private Aufnahmen, wie sie auf Dating-Apps oder in Ende-zu-Ende-verschlüsselten Nachrichten versendet werden, wobei die Gesichter der Modelle nicht zu sehen sind. Eine weitere Dimension von Serpas’ Praxis ist ihre sehr persönliche Auseinandersetzung mit Sprache. Ihrer Edition für TEXTE ZUR KUNST, dem Tintendruck auf Papier „Alice (Language) Practice 5“ (2022), liegen Arbeiten in der Serie desselben Titels zugrunde, die sie 2021 bei LC Queisser in Tiflis zeigte. Die Wörter sind bewusst kaum lesbar. Zwischen Figuration (hier: Text) und Abstraktion changierend, hat die Arbeit mehr mit Serpas’ in konventionellerem Sinne figurativem Werk gemeinsam, als man zunächst denken könnte. Tatsächlich meinte die Künstlerin von einer anderen Textarbeit, „Palette Cleanser“ (2020), sie sei wie ein Körper. Es lohnt sich also, der Versuchung zu widerstehen, den Signifikanten und sein Signifikat zu entschlüsseln, und die Arbeit in ihrer ganzen Körperlichkeit auf sich wirken zu lassen.