Franz Ackermann
Arena 09 (2005)
Im Vergleich zum Milieu seiner künstlerischen Generation ist Franz Ackermann seinem Stil, der ihm in den letzten Jahren zu Berühmtheit verholfen hat, treu geblieben. Neben dem Malen auf Leinwänden integrierte er Wände und ihre Eigenarten als Maluntergrund in sein Werk, von Dokumentarismus zitierenden Recherche-Installationen bis hin zum gestalteten Raum in der U-Bahn-Station "Georg-Brauchele-Ring" in München.Franz Ackermanns farbflächige Malerei springt zwischen Abstraktion und Figuration und ist damit abstrakt im wahrsten Sinne des Wortes: aufgefundene Gegenstände und Ansichten, oftmals Teile des kollektiven Gedächtnisses, werden aus dem Ereignisraum in den Erfahrungsraum kopiert, kondensieren sich nicht in einer als Realität prätendierten Form, sondern bewusst in der eines subjektiven Bewusstseins. Entscheidender Modus seines Selbstverständnisses als Künstler und Zeitgenosse ist das Reisen. Ackermann arrangiert die gesammelten Bilder und Erfahrungen seiner Reisen assoziativ in der Bildfläche, die zur "mental map", zum Abbild und zur Kartografie seiner individuell erfahrenen Welt wird und in ihrer Tendenz zum Superzeichen zugleich Spiegel urbaner und globaler Prozesse ist.Für Texte zur Kunst hat Ackermann, passend zu seiner Arbeitsweise und zum Berlin-Thema dieser Ausgabe, ein Schnittbild geschaffen, in dem wechselnde Fotografien in unterstellter Objektivität auf das gezeichnete und danach lithografierte Bild einer Baustelle - zum Beispiel am zurzeit heftig von Spekulanten hin- und hergeschobenen Immobilien- und Grundstücksbestand am Spreeufer - treffen, was den Betrachter/innen ein Oszillieren zwischen Vorstellung und Wirklichkeit ermöglicht.
Die Arbeit von Franz Ackermann mit dem Titel "Arena 09" (2005), eine Lithografie kombiniert mit einer Fotografie, hat die Maße 45 x 60 cm und ist auf der Vorderseite signiert und nummeriert. Druck der Lithografie: Steffen Tschesno, Berlin. Die Edition liegt in einer Auflage von 100 + 10 Künstlerexemplaren vor.