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Jeanette Mundt, „Good for Me“, 2022, Unikat

Jeanette Mundt

Good for Me (2022, Unikat)

Die New Yorker Künstlerin Jeanette Mundt ist für ihre großflächigen bunten, figurativen Arbeiten bekannt, in denen sie sich Darstellungen weiblicher Körper aus Kunstgeschichte und Populärkultur aneignet, um Begriffe von Geschlecht, Sexualität und Nationalismus zu verhandeln – so in den Bildern der US-amerikanischen olympischen Gymnastik-Frauenmannschaft, die sie 2019 auf der Whitney-Biennale zeigte. Für TEXTE ZUR KUNST hat Mundt ein Bild aus einer Serie reproduziert, die jüngst auf der Art Basel | Unlimited zu sehen war. Blickt man auf die beiden nackten Frauen und bedenkt den Titel, „Good for Me“, fragt man sich, wo sich hier Wohlwollen zeigen soll: Eine der Figuren scheint sich an den Bauch zu fassen, während die andere, auf dem Rücken liegend, ihre Gliedmaßen ausstreckt, als erwehre sie sich eines Angreifers. So gibt Mundt den kauernden weiblichen Körpern aus ihrer Serie „Climbing“ (2019) eine neue Wendung; für diese hatte sie sich bei Henri de Toulouse-Lautrecs, einer knienden rothaarigen Aktfigur (1897) bedient, die sich für den Geschlechtsverkehr in Stellung zu bringen scheint. In „Good for Me“ wirkt es, als türme sich die Matratze unter der Nackten zu einer Hügellandschaft auf. Hier könnte die Arbeit ein Kommentar zu jener sexistischen Figur in der Kunstgeschichte sein, die den nackten weiblichen Körper mit unberührter Natur gleichsetzt, die es zu erobern gilt. Neben der signierten Edition bietet TEXTE ZUR KUNST zehn weitere Variationen der Arbeit an, die Mundt um von Hand gezeichnete Blumen – nach Vorbildern wie Van Gogh und Courbet bis zu Odilon Redon und Amelie von Wulffen – ergänzt und so in Unikate verwandelt hat.