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Michaela Eichwald, „Mißlungenes Bild“, 2021

Michaela Eichwald

Mißlungenes Bild (2021)

Die Gemälde, Fotografien und Skulpturen der mit Einzelausstellungen im Pariser Palais de Tokyo, im Walker Art Center in Minneapolis sowie im Münchner Lenbachhaus vertretenen Künstlerin Michaela Eichwald zeugen von einer außerordentlichen Physis. So stark die visuellen Reize sind, die Eichwalds Arbeiten aussenden, so groß ist auch der Wunsch, ihre Textur zu befühlen. Ob es nun die in Kunstharz gegossenen Alltagsgegenstände (etwa Radiergummis, Broschen, Angelhaken, Lebensmittelverpackungen oder Kartoffelkeimlinge) sind, die die Künstlerin zu Nachttischlampen-artigen Objekten erstarren lässt, oder die mit Acryl- und Ölfarben sowie mit Lack, Kunstblut, Graphit, Aufklebern u. a. bearbeiteten Gemälde, die die Künstlerin auch mal der Witterung aussetzt, damit sie die Patina der Werke Alter Meister bekommen – Eichwalds Kunst ist so vornehm und abjekt zugleich, dass man noch staunend vor ihr steht, ehe man am liebsten selbst in die zähen und klebrigen, scharlachroten und schokobraunen, glitzernden und stumpfen Oberflächen aus- und eingreifen möchte. Auch ihre für TEXTE ZUR KUNST produzierte Edition mit dem Eichwald-typischen selbstironischen Titel „Mißlungenes Bild“ (2021) ist solch sinnliche Collage. Das titelgebende „mißlungene“ (nomen est omen) Bild aus Acryl und Lack auf Kunstleder hat Eichwald in 36 gleich große Teile zerschnitten. Jeder Teil ist eine Edition, jede Edition ein Unikat. Mithin ist die Arbeit mehr als die Summe ihrer Teile: eine malerische Alchemie, bei der das scheinbare Misslungene zu Gold und Silber wird.