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Richard Prince, “Untitled (Black Bra)”, 2024

Richard Prince

Untitled (Black Bra) (2024)

Seit Richard Prince in den späten 1970er Jahren in enger Verbindung zur Pictures Generation damit begann, sich Fragmente visueller Gegenwartskultur anzueignen, hat er aus diversen Bildwelten geschöpft und ein vielschichtiges Werk geschaffen, das vor allem die Appropriation als künstlerische Methode zusammenhält. Indem er Material aus Werbung, Popkultur oder Œuvres anderer Künstler*innen löst und zum Element seiner Arbeit macht, hinterfragt Prince die Mechanismen und Protokolle der sozioökonomischen Systeme, denen es ursprünglich entstammt. Für seine dritte TEXTE ZUR KUNST-Edition hat Prince eines seiner „Black Bra“-Bilder gewählt, deren Leinwände Dessous tragen. Das Motiv des schwarzen BHs kehrt bei Prince in letzter Zeit immer wieder, so auch in seiner jüngsten Serie von Instagram-Screenshots, den „New Portraits“, die obenrum lediglich mit schwarzer Unterwäsche bekleidete Influencerinnen beim Malen zeigen. Als besonders beliebte Pose, um sich Social-Media-wirksam zu präsentieren, hebt Princes Reihe die Rückenfigur hervor. Jeder Post ist von Kommentaren begleitet, die als Mix aus (auto-)biografischen und kunstgeschichtlichen Notizen eine wesentliche Komponente der Arbeit ausmachen. Verfasserin ist Joan Katz (handle joankatzz), mit der Prince 1990 vermeintlich eine Band namens Black Bra gründete. „Vermeintlich“, weil er Prinzipien wie Urheberschaft und Originalität nicht nur durch die Aneignung von Visuellem, sondern auch durch das Spiel mit Identitäten und Mythen unterwandert, die für „fame“ in Kunst und Popkultur ebenso grundlegend sind wie ikonische Bilder. Das Motiv der Edition „Untitled (Black Bra)“ ziert auch das Cover jener Ausgabe aus Princes Fulton-Ryder-Imprint, die den „New Portraits“ gewidmet ist.