Louise Lawler
Writers should be well paid (1993/95)
Louise Lawler analysiert in ihren Arbeiten den Blick auf die Mechanismen, Gesetze und Rituale, welche die Distribution und Rezeption von Kunst bestimmen. Ihre Photographien rücken die Kunstobjekte aus dem Zentrum, um den Kontext ins Auge zu fassen. Für Texte zur Kunst ergänzte Lawler ihre übliche Reduktion von Kunst auf Preis und Namen durch die lakonische Feststellung "Writers should be well paid". Das "should" in Lawlers Satz ist ambivalent: Es kann gleichermaßen als imperativische wie als illusionäre Forderung aufgefaßt werden, womit exakt die zwischen Anspruch und Zwang zum Kompromiss schwankende Position der Intellektuellen, die als Teil des Kunstbetriebs, aber kaum als unverzichtbar angesehen werden, umschrieben ist.