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Nicole Eisenman

Monster Movie (2020)

Die figurative Bildsprache von Nicole Eisenmans Kunst ist allegorisch aufgeladen. Häufig wird – wie zuletzt bei ihrer Skulptur „Procession“ (Prozession) auf der Whitney Biennale 2019 – karikaturhaft auf soziale Missstände, zumal unter der Regierung Trump, angespielt: Auf der Terrasse des Museums platziert, prozessierten hier mehrere Bronze- und Gipsfiguren, die sich als Typisierungen von US-amerikanischen Topoi verstanden und von Eisenman souverän ihrer Autorität beraubt wurden. So, wie z. B. ein blinder General als Emblem für eine verantwortungslose politische Führung gelesen werden kann, wirkt ein versehrter Adler wie ein symbolischer Angriff auf den Wappenvogel und damit die ethischen Grundfeste der USA. Entsprechend kann auch der Titel der Edition „Monster Movie“ durchaus wörtlich genommen werden: Das von der Gesellschaft Verworfene und Verdrängte erscheint in Eisenmans exklusiv für TEXTE ZUR KUNST angefertigtem Ditone-Druck auf Papier als maskenhaftes Gesicht, das an klassische Mensch-Maschine-Darstellungen wie etwa in Fritz Langs „Metropolis“ oder in B-Movies erinnert, wobei Außenseiter*innenfiguren ebenso ins Zentrum rücken wie Übernatürliches und Okkultes. Gleichsam dem Reich der Monster und Mutanten entsprungen, verweist der ausgefranste Rand des Papiers nicht nur auf die Grenzen der Humanität. Seine Haptik überschreitet auch die Grenzen zwischen Malerei und Objekt und macht „Monster Movie“ zu einemhybriden Artefakt: einem vertrauten Fremden.

Nicole Eisenman, „Monster Movie“, 2020, ausgestanzter Ditone Print, ca. 78 x 58 cm, Auflage: 100 + 20 A.P. + 2 P.P., rückseitig nummeriert und signiert, € 580,- zzgl. Versand.