VELVET VOICE CLUB 1: ART HISTORY UPDATE Mit Kate Brehme, Charlotte Matter, and Eric Otieno Sumba; Moderation Christian Liclair
Was kann die Kunstgeschichte eigentlich noch? Ist sie nicht unentwirrbar in koloniale und sexistische Strukturen verstrickt? Oder lässt sie sich doch für die Aufarbeitung von Unterdrückungssystemen und entsprechenden Narrativen nutzbar machen? Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe Velvet Voice Club Anfang Dezember 2022 lud die Redaktion von TEXTE ZUR KUNST Stimmen ein, sich zur Intersektion von Crip Studies, queerem Feminismus oder Postcolonial Studies mit der Kunstgeschichte auszutauschen. Ziel war es, das Potential der akademischen Institutionalisierung von marginalen und normativitäts- sowie machtkritischen Positionen auszuloten. Kann eine produktive institutionelle Verankerung von emanzipatorischen Diskursen innerhalb der Kunstgeschichte gelingen? Oder führt an einer Verwässerung der ursprünglichen Ziele kein Weg vorbei? Welche Bedingungen gilt es zu schaffen, um die Disziplin konstruktiv zu erweitern und identitätskritische Ansätze in kunsthistorischer Forschung sowie Lehre zu verankern? Und last, but not least: Wie genau sähe die damit einhergehende methodische und materielle Entgrenzung des Faches aus?
Über diese Fragen diskutierten die Kuratorin und Kunstvermittlerin Kate Brehme (Berlin), die Kunsthistorikerin Charlotte Matter (Zürich) sowie der Soziologe und Politikwissenschaftler Eric Otieno Sumba (Berlin/Kassel) anlässlich des Erscheinens unserer Ausgabe „Art History Update“ im Roten Salon der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Das Gespräch lässt sich nun auch online verfolgen.