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Daniel Richter

Greif zur Feder, Gymnasiastin (2020)

Das Verhältnis der Kunst zum Leben war für die Entwicklung der modernen Kunst von entscheidender Bedeutung. In der Deutschen Demokratischen Republik sollte ein Kulturprogramm namens „Bitterfelder Weg“ Kunst und Lebenswirklichkeit aufs Engste verknüpfen, um die Entfremdung zwischen Künstler*innen und Volk zu überwinden und so zur Verwirklichung der sozialistischen Utopie beizutragen. Der Wahlspruch des Programms, „Greif zur Feder, Kumpel! Die sozialistische Nationalliteratur braucht dich!“, ermunterte die Werktätigen der DDR, den Charakter des Kulturlebens ihres Staates mitzubestimmen. Der für figurative Gemälde, die sich oft Themen aus Geschichte und Kunstgeschichte zu eigen machen, bekannte Künstler Daniel Richter ließ sich von diesem Motto zu seiner Edition aus Anlass des 30. Jubiläums von „Texte zur Kunst“ inspirieren. In der einen Tafel seines lithografierten Diptychons nimmt Richter den Spruch in Form eines politischen Plakats wieder auf, wobei er den „Kumpel“ durch eine „gymnasiastin“ ersetzt. In der anderen Tafel eignet ersich das Motiv von Caspar David Friedrichs „Wanderer über dem Nebelmeer“ an – ebenfalls ein urdeutsches Symbol: Eine sturmumtobte Gestalt blickt über den Abgrund hinweg. Ein künstlerischer Ruf zu den Waffen und ein Bekenntnis zur Geschichte.