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Cecily Brown, „Nana“, 2022

Cecily Brown

Nana (2023)

Durch das Werk Cecily Browns ziehen sich mehrere Konstanten: das Changieren zwischen Abstraktion und Figuration, der Rekurs auf kunsthistorische Traditionen, erotisch aufgeladene Szenen sowie ein popkulturell informierter Witz. In ihren großformatigen Gemälden tauchen um die Jahrtausendwende Figuren auf, die ihrem eigenen sexuellen Begehren nachgehen oder den Betrachter*innen deren Begehrlichkeiten offenbaren. So streckt eine weibliche Figur die rosafarbenen Rundungen ihres Gesäßes in den Bildraum von „Service de Luxe“ (1999), ihr Rumpf durch den Bildrand abgetrennt. Farben und Formen des dargestellten Fleischs gehen in den Hintergrund über und öffnen diesen für lustvolle Projektionen. Auch in „No You For Me“ (2013), das 2023 in Browns Soloschau im New Yorker Metropolitan Museum zu sehen ist, lenkt die Malerin alle Blicke auf einen weiblichen Hintern, doch ruht hier die Figur bäuchlings mitten im Gemälde, das angedeutete Gesicht den Betrachter*innen zugewandt. In „Nana“ (2023), ihrer zweiten Edition für TEXTE ZUR KUNST, greift Brown „No You For Me“ neu auf. Doch referiert sie nicht nur auf ihr eigenes Schaffen, sondern übernimmt den Titel von Édouard Manets skandalträchtigem Gemälde aus dem Jahr 1877, das eine Kurtisane mit ihrem wartenden Kunden zeigt. Während Brown einen Platz in der Kunstgeschichte für sich einfordert, überführt sie „Nana“ ins Hier und Jetzt: Stärker konturiert als in „Not You For Me“ tritt die Figur aus der Bildfläche des Ditone Prints hervor, und ihre Umgebung gewinnt an Eindeutigkeit. Wem sie den Kopf zuwendet, bleibt unklar.