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Sanya Kantarovsky, „Pumpkin II“, 2022

Sanya Kantarovsky

Pumpkin II (2022)

Die Gemälde von Sanya Kantarovsky befassen sich häufig mit Themen der Intimität sowie der menschlichen Erfahrung und vermitteln dabei das Gefühl einer sich immanent entfaltenden Krise. Dargestellt in einem Zustand der Ambivalenz, deuten die Personen Geschichten an, die widersprüchliche Lesarten suggerieren und doch ungelöst bleiben. Kantarovsky greift dabei häufig auf ein breites Spektrum unterschiedlicher kunsthistorischer Motive sowie auf Elemente aus der populären Kultur, wie Kino, Literatur, Design und Illustration zurück. Exemplarisch treten diese charakteristischen Züge in „Pumpkin II“ hervor, der ersten Edition des Künstlers für TEXTE ZUR KUNST. Die Arbeit zeigt einen Jungen nebst einem Kürbis, hinterfangen von einem monochromen, bühnenartigen Hintergrund, der eine dramatische und karge Atmosphäre vermittelt. Den Blick an die Betrachter*innen gerichtet, scheint der Protagonist hier an uns vorbeizuschauen. Seine Augen unterscheiden sich voneinander – fast so, als gehörten sie zu zwei verschiedenen Personen, alt und jung. Das Gesicht suggeriert eine Resignation, wie sie häufig in archetypischen Darstellungen des Martyriums zu finden ist. Das Motiv, das bereits in der jüngsten Einzelausstellung des Künstlers bei Capitain Petzel gezeigt wurde, ist einer alten Fotografie entlehnt, auf der Kantarovsky neben einem grotesk großen Kürbis aus dem Garten seiner Familie sitzt. Die riesige Frucht, die mit eineran Vincent Van Goghs „Sonnenblumen“ erinnernden Impasto-Palette gemalt wurde ,erscheint als hoffnungsvolles und doch hohles Gegengewicht zur inneren Welt des Menschen. Diese Gleichzeitigkeit von Ernsthaftigkeit und Komik verkörpert die paradoxe Atmosphäre, die Kantarovskys Werk sowohl in der Methode als auch im Temperament kennzeichnet.