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rmorris nr.20

Robert Morris

„Blind Print” (1995)

Robert Morris fing 1973 damit an, „Blind Time”-Zeichnungen zu machen. Mit verbundenen Augen verrichteten seine Hände eine Aufgabe, die er ihnen stellte. Sowohl die Bewegungsrichtung als auch die Stärke des Handdrucks und der ungefähre Zeitablauf waren vorgegeben. Die Zeichnungen zeigen, was passiert, wenn abstrakte Ideen vom Körper umgesetzt werden. Der Anblick seiner Zeichnungen muss Morris immer wieder in Erstaunen versetzt haben, weil sie, trotz strenger Anleitungen, seine Vorstellungen nicht widerspiegelten. Nicht etwa deshalb, weil sie sein verdrängtes Unbewußtes oder ein tiefliegendes Begehren freilegten, sondern weil sie eine Disziplin oder Eigenwilligkeit aufwiesen, die über das ursprüngliche Konzept hinausging. Vergleicht man die Zeichnung mit der Aufgabenstellung, dann scheint erstere letztere zu interpretieren. Ihre Schönheit liegt darin, dass sie den Befehl ausführt und zugleich über- oder unterbietet, als ob eine Geisterhand dazwischengefunkt wäre.