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Matias Faldbakken, „ABSTRACT ENVY“, 2013 / 2021

Matias Faldbakken

ABSTRACT ENVY (2013 / 2021)

Ein wesentliches Moment im Werk des für seine Romantrilogie der skandinavischen Misanthropie („The Cocka Hola Company“, „Macht und Rebel“ und „Unfun“) wie für seine formalistischen Skulpturen international bekannten Schriftstellers und bildenden Künstlers Matias Faldbakken ist die Materialarmut. Ob gerahmte Müllsäcke oder plattgedrückte Pappkartons, zerschnittene Benzinkanister oder verschnürte Schließfächer – stets sind es minimale Gesten, mit denen Faldbakken Alltagsgegenstände unbrauchbar macht und so inszenatorisch ins Werk setzt. Dieses Verständnis von Abstraktion, das die Banalität des Gewöhnlichen durch kleine, aber effektive Eingriffe dramatisiert und damit seine Buchstäblichkeit transzendiert, hat seine Entsprechung in der Abwesenheit einer eindeutigen Erzählung oder eines ausdrücklichen Motivs: Im negativen Impuls des Verwischens, Ausradierens und Zerstörens besteht die Pointe von Faldbakkens Spiel mit ikonischen Zeichen. Dies spiegelt sich auch in seiner Edition „ABSTRACT ENVY“ wider, einer Art Hommage an das Thema unserer 123. Ausgabe. Der schwarz-weiße Ditone-Druck auf glänzendem Fotopapier ist die Fortführung einer Arbeit, die Faldbakken 2013 für seine erste Einzelausstellung in der Galerie Neu angefertigt hat: Aus dem Magnetband einer VHS-Kassette des Hollywoodfilms „Envy“ (mit Jack Black und Ben Stiller in den Hauptrollen) schuf Faldbakken ein abstraktes Gemälde, das er für diese Edition an der Wand seines Ateliers angebracht hat. „Be Kind Please Rewind!“ ist auf der Kassette zu lesen, was wie ein anachronistischer Hinweis auf das Selbstzitat des Künstlers wirkt.