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Jill Mulleady, „Hamlet“, 2021

Jill Mulleady

Hamlet (2021)

Von Figurengruppen bevölkerte Alltagsszenen und surreale Traumlandschaften gehören zu den zentralen Bildmotiven der Malerin Jill Mulleady. Dabei sind die meist großformatigen Gemälde trotz ihrer Gegenständlichkeit eigentümlich abstrakt. So sorgt die farbige Schichtung des Bildraumes häufig dafür, dass die dargestellten Figuren rein kompositorische Funktion haben. Zudem ist der dezidierte Bezug auf malereigeschichtliche Positionen Gegenstand von Mulleadys künstlerischer Praxis, wie unter anderem ihre Einzelausstellungen 2020 im New Yorker Whitney Museum of American Art und 2019 auf der Biennale Venedig zeigten, in denen sie dem Werk Edvard Munchs huldigte. Ganz im Sinne solch imaginärer Bildwelten, die mit Spuren aus der digitalen Gegenwart angereichert sind und in denen sich schläfrig-entrückte Figuren zu anonymen Gruppen zusammenfinden, ist auch Mulleadys Edition „Hamlet“ zu verstehen. Ihre vierfarbige Lithografie auf Büttenpapier zeigt Prinz Hamlet, jenen tragischen Helden aus Shakespeares gleichnamigem Bühnenstück, der den Mordan seinem Vater rächen möchte und sich, um von seinen Racheplänen abzulenken, den Anschein der geistigen Umnachtung gibt. Entsprechend abwesend ist auch der Blick des sich auf seine Hand stützenden jungen Mannes in der eigens für TEXTE ZURKUNST produzierten Edition, dessen Vorlage aus ihrer aktuellen Einzelausstellung im Le Consortium in Dijon stammt. Damit tritt Mulleady den Beweis an: Auch heute noch ist Hamlet ein Posterboy par excellence.