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Simon Fujiwara, „Little Blue Identity Diver“, 2022

Simon Fujiwara

Little Blue Identity Diver (2022)

Die historischen und kulturellen Themen, mit denen sich Simon Fujiwara auseinandersetzt, sind so vielseitig wie die von ihm angewendeten Techniken. In traditionellen und digitalen Methoden der Bildproduktion versiert, entwickelt der Künstler seine Arbeiten oft als Teil einer Serie. Der Protagonist seines letzten Projekts ist ein Kind der Covid-19-Pandemie: „Who the Bær“ wurde 2020 in die Welt gesetzt, als Fujiwara sich plötzlich auf sehr begrenztem Raum wiederfand, der persönlichen Kontakt nur über Bildschirme zuließ. „Who the Bær“ ist aber auch auf andere Weise ein Geschöpf seiner Zeit, nämlich in der Auseinandersetzung mit Gender, Race und sexueller Identität. Seine Einführung in die Berliner Kunstwelt feierte „Who“ in diesem Jahr mit der zweiten Soloshow Fujiwaras bei Esther Schipper, die auf die Erstausstellung von „Who the Bær“ in der Fondazione Prada, Mailand, folgte. Für TEXTE ZUR KUNST taucht die Figur mit Schnorchel, Badekappe und Badehose ausgestattet in die Bildwelt bunter Scherenschnitte ein. Wie der Name „Who“ andeutet, ist die Figur identitätslos und auf der Suche nach einem Bildnis ihrer selbst; ihr natürlicher Lebensraum ist entsprechend flach. Umso passender die Umgebung, die ihr die reduzierte Farbpalette und Formsprache der Scherenschnitte des 20. Jahrhunderts bietet. Indem er „Who“ ins Tiefblaue schwimmen lässt, präsentiert Fujiwaras „Diver“ nicht nur eine Aktualisierung bekannter kunsthistorischer Bilder, sondern bringt auch das Dekorative als lohnenden Gegenstand für Künstler*innen an die Oberfläche. Fujiwara, der als Kritiker und Unternehmer eng mit der Konsumkultur vertraut ist, entfaltet das „Who-niversum“ auf dem Kunstmarkt und darüber hinaus.