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Xenia Hausner, „White Noise“, 2022

Xenia Hausner

White Noise (2022)

Die Mis en Scène von Fiktion als Kreativitäts- und Kompositionsprinzip spielte schon immer eine wesentliche Rolle im OEuvre der österreichischen Malerin Xenia Hausner, wie es zuletzt auch der Titel ihrer Retrospektive „True Lies“ an der Wiener Albertina (2021) verdeutlichte. Für ihre großformatigen Gemälde arrangiert die Künstlerin Szenen in ihrem Atelier als einer Art Probenraum, um darin ihre Figuren zu hinterfragen. Sie fotografiert diese Settings und beginnt, ausgehend von ihren Schnappschüssen, mit dem Malprozess. Fotografie und Malerei sind also in Hausners künstlerischer Praxis eng verschränkt und treten doch in ein antagonistisches Verhältnis: Auf der einen Seite steht der augenblickliche Moment, festgehalten im perspektivischen Raum der Fotografie, und auf der anderen Seite gibt es die Flächigkeit der Pinselstriche sowie die mehrschichtigen Arbeitsprozesse, die den Gemälden zugrunde liegen. Dieses Spannungsfeld tritt auch in „White Noise“ zutage, jener Arbeit, die Hausner für TEXTE ZUR KUNST als Ditone-Druck auf gerissenem Büttenpapier geschaffen hat. Vor einem Hintergrund abstrakter Farbflächen schweift der Blick der dargestellten Figur in die Ferne; festgehalten ist ein Moment, in dem sich ihre Kaugummiblase mit Atem füllt und sich doch in den groben Pinselstrichen der Künstlerin aufzulösen scheint. Die Handlung im Bild und die Identität der Figur wirken rätselhaft, auch der Titel will bewusst keinen weiteren Aufschluss geben: Bezeichnet er jenes Rauschen, das störende Geräuschkulissen durch eine Vielzahl konstanter, gleichmäßiger Frequenzen übertönt, um so einen Verlust der Situiertheit im gegenwärtigen Moment zu ermöglichen?