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Yinka Shonibare, „Modernist Inspirations“, 2022

Yinka Shonibare

Modernist Inspirations (2022)

Der britisch-nigerianische Künstler Yinka Shonibare setzt sich in seiner multimedialen Praxis mit (Post-)Kolonialismus im Kontext der Globalisierung auseinander. Forcierend untersucht Shonibare Konzepte von Klasse und Race sowie die Konstruktion kultureller Identität. Dabei nimmt er besonders Wechselbeziehungen zwischen Afrika und Europa in den Blick. Für TEXTE ZUR KUNST hat Shonibare einen Giclée-Druck mit dem Titel „Modernist Inspirations“ – ausgehend von seinem aktuellen Interesse am Einfluss afrikanischer Artefakte auf den Modernismus der 1920er Jahre und in Anlehnung an sein Werk „Modern Magic VII“ (2022) – produziert. Die Arbeit wurde kürzlich als Teil seiner Einzelausstellung „Restitution of the Mind and Soul“ in der Goodman Gallery in Kapstadt gezeigt. Die farbenprächtigen Formen auf dem handgeschöpften Papier sowie die plastischen Applikationstechniken verweisen auf sogenanntes Dutch Wax: charakteristisch gemusterte, in den Niederlanden hergestellte, aber oft mit Westafrika in Verbindung gebrachte Baumwollstoffe. Die zentrale Figur in „Modernist Inspirations“ wurde partiell mit einer Siebdrucklasur versehen, die changierend mit den restlichen Formen und Flächen des Werks in Dialog tritt. Das glänzende Element betont die groben Fasern des Papiers. Die Vorzeichnung zu dieser Edition entstand im Rahmen von Shonibares Forschungen, die der Frage nachgehen, inwieweit sich westliche moderne Künstler*innen das Formvokabular afrikanischer Artefakte angeeignet haben. Die hier dargestellten Objekte rekurrieren auf Gegenstände, die sich einst in den Sammlungen von Pablo Picasso und Tristan Tzara befanden. Damit zitiert „Modernist Inspirations“ indirekt auch das Werk zweier Künstler, deren prägnante Formensprache Shonibare immer wieder neu interpretiert.