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Marta Herford CFA Berlin Maureen Paley TZK x TRESOR DANCING IN THE DARK Artissima Marta Herford CFA Berlin Maureen Paley TZK x TRESOR DANCING IN THE DARK Artissima
27. Oktober 2025

DANIELA HAMMER-TUGENDHAT (1946–2025) Von Karin Gludovatz

Nicht nur in der Forschung war Daniela Hammer-Tugendhat eine Pionierin der feministischen Kunstgeschichte, sondern sie trug ihren Fokus auf Geschlechterverständnisse, wie sie sie beispielsweise in ihrer Dissertation zur Blickstruktur in Werken der frühen Neuzeit entwickelt hat, auch in ihre Lehre und in ihr universitätspolitisches Engagement hinein. Ihr Begriff einer kulturwissenschaftlichen Kunstgeschichte kumulierte schließlich in der Studie „Das Sichtbare und das Unsichtbare“ zur holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts und beeinflusste mehrere Generationen von Kunsthistoriker*innen, die in Wien bei Hammer-Tugendhat studierten, so auch die Autorin dieses Nachrufs, Karin Gludovatz.

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24. Oktober 2025

FULL BLEED Alexandra Karg über Sung Tieu in der Kunsthalle Bern

Die Kritik an der vermeintlichen Neutralität, Rationalität und Objektivität, die sich in den Ästhetiken der Bürokratie ebenso niederschlägt wie in denjenigen der Minimal Art, verbindet die postkoloniale und institutionskritische Dimension von Sung Tieus Werk. In ihrer jüngsten Einzelausstellung in der Kunsthalle Bern und zuvor in jenen in Siegen und Mailand thematisiert die Künstlerin unter anderem den kolonialen Ursprung metrischer Systeme. Hierfür verwendet sie glatte Oberflächen und industrielle Materialen – eine abstrakte Formensprache, die von einem als universell gesetzten menschlichen Körper abgeleitet ist und eine Subjekt-Objekt-Hierarchie repräsentiert. Wie Alexandra Karg in ihrer Rezension darlegt, treten in Bern die Produktionsbedingungen von Tieus recherchebasierten und prozessualen Arbeiten in den Vordergrund, die ihr über einzelne ortsspezifische Ausstellungen hinweg ermöglichen, diese selbstreferentiell weiterzuentwickeln.

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September 2025

Aktuelle Ausgabe

Heft Nr. 139
September 2025
„Sports“

Die Parallelen der kulturellen Sinnstrukturen von Kunst und Sport brachte Johan Huizinga mit „Zauberkreis“ auf einen Begriff: Dieser behauptet die Eigenlogik beider Felder, die sich in Regeln und Rituale manifestiert und so eine Distanz zu normativen Gesellschaftsordnungen behauptet. Zugleich wirken die den „Zauberkreis“ umgebenden ökonomischen und politischen Gefüge auf ihn ein, werden in ihm neu verhandelt und führen so mitunter zu jenen Regelverschiebungen, die diese Ausgabe von TEXTE ZUR KUNST in vergleichender Perspektive analytisch durchspielt. Die Beiträge setzen an verschiedenen historischen Punkten und kulturpolitischen Phänomenen an. So geht es zum Beispiel um das Aufbegehren gegen die akademische Disziplinierung der Kunst durch den Impressionismus, das Aufbrechen misogyner Traditionen mittels sportlich fokussierter Kunstpraktiken, die Auswirkungen des Plattformkapitalismus auf digital gestützte Körperpolitiken und die Durchsetzung von Fairness im sportlichen Wettkampf mittels technisch generierter Bilder.

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17. Oktober 2025

WIE ES IST Thorsten Schneider über Rochelle Feinstein im Ludwig Forum, Aachen

Mit der Ausstellung „You Again“, die 2018 zeitgleich in sechs verschiedenen Galerien in Nordamerika und Europa stattfand, machte Rochelle Feinstein einen Witz auf eigene Kosten: Wie so oft in ihrem Werk zitierte sie Formen und Stile aus der Malereigeschichte und aus ihren eigenen Arbeiten der letzten 40 Jahre. Auch der Titel von Feinsteins aktueller Ausstellung, „The Today Show“, die nach Stationen in Wien und Glarus nun in Aachen zu sehen ist, spielt mit der Erwartung und der Erfahrung der Betrachter*innen. In seiner Rezension der Ausstellung argumentiert Thorsten Schneider, dass sich Feinsteins Wiederholung der Formkrise der Malerei als eine Darstellungsform für heutige Krisen begreifen lässt, die nicht in Abstraktion oder Repräsentation aufgeht.

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14. Oktober 2025

WORLD WIDE WAHLHEIM Alissa Bennett on Copycat Suicides and the Sorrows of Two Not So Young Brothers Online

When Alissa Bennett told us that, for the next edition of her column Fiction/Nonfiction, she would write about the relationship between celebrity death, mass-market merchandising, and the Werther Effect, we didn’t expect her to explore a scopophilic obsession she fostered with a friend a few years back. But in the end, everything is interwoven, even with the pea-colored mohair fibers of Kurt Cobain’s famous cardigan, which was auctioned for $334,000 some time ago. The scientific validity of the Werther effect, which goes back to the numerous copycat suicides that followed the publication of Johann Wolfgang Goethe’s classic novel The Sorrows of Young Werther (1774), is controversial: Can heroes with suicidal tendencies, or by extension, the fan items worshipped in their memory, potentially turn daily troubles into deadly tragedies? In any case, the objects of our columnist’s online obsession remind us that many roads lead to Wahlheim (young Werther’s fictional hometown). Last but not least, they enter into an eerie correspondence with the prematurely deceased celebrities from Bennett’s iconic Dead Is Better zines.

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Editionen

Hernan Bas, „Conceptual Artist #37 (he exclusively paints portraits of conceptual artists who have never existed)“, 2025

10. Oktober 2025

SKIN-DEEP Daniel Culpan on Jenny Saville at the National Portrait Gallery, London

The British painter Jenny Saville came to prominence in the early 1990s as a member of the so-called YBA generation and has subsequently devoted herself to exploring one of the most classic genres in the history of art: the female nude. Her monumental early canvases stretch women’s bodies to the point of near unrecognizability, creating vast landscapes of flesh with a hyperreal approach to texture and color. At times, their effect is overwhelming, even disturbing. While Saville’s work is often discussed in terms of its feminist connotations, its focus on distortion and disfigurement also imbues it with a sense of ambiguity: If violence has been enacted on these women, then why and by whom? In his review of Saville’s current retrospective at the National Portrait Gallery in London, Daniel Culpan examines the evolution of Saville’s painterly style, questioning whether the powerful presence of her early works has been sustained over the decades.

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8. Oktober 2025

RESET, RESTORE, REBALANCE Maximiliane Leuschner on Ima-Abasi Okon at the Van Abbemuseum, Eindhoven

When conceptualizing our current issue on “Sports,” we substantiated the joint consideration of athletic and artistic disciplines under the notion of ambivalence training: “Located between fulfillment and disillusionment, between recovery and exertion, between the performance principle and the sense of community, sport trains our ambiguity tolerance,” we argued, adding that this was one of many things sport has in common with art. According to Maximiliane Leuschner’s review of Ima-Abasi Okon’s recent exhibition in Eindhoven, the latter serves as a case in point. Taking us through three methodological laps – from orientation to evaluation – Leuschner explains how Okon’s installations both compel and frustrate contemplation, practicing an exercise of withdrawal. In doing so, they also present themselves as the complex set of problems that most good art (much like many sports) fundamentally is.

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6. Oktober 2025

GÜNTHER UECKER (1930–2025) von Heinz Mack

Fast drei Jahrzehnte ist es her, dass Günther Uecker die 26. Ausgabe von TEXTE ZUR KUNST mit einem Nagel durchbohrte. Mithilfe seines künstlerischen Markenzeichens spielte die so entstandene Edition auf die Tendenz von Kunstkritik und -geschichte an, ihre Protagonist*innen auf markante Charakteristika festzunageln. In Andenken an den im Juni verstorbenen Künstler haben wir Heinz Mack – Mitbegründer der Gruppe ZERO, welcher Uecker 1961 beitrat – gebeten, ein paar Zeilen für seinen langjährigen Mitstreiter und Freund zu verfassen. Dem schmerzhaften Verlust setzt Mack hier einen Fokus auf die optimistische, mitunter tragikomische Komponente von Ueckers Arbeit entgegen, an die auch wir uns sehr gerne erinnern.

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2. Oktober 2025

BREAKTHROUGH TO THE GROUND OF THE PLANETARY SOUL Nikolay Smirnov on “Planetarische Bauern” at Kunstmuseum Moritzburg, Halle (Saale)

One focus of last year’s “Country” issue was the growing attraction of rural areas for cultural workers who seek the quiet of country life while also critically engaging with conditions outside urban centers. In Saxony-Anhalt, the federal state exhibition “Gerechtigkeyt 1525” commemorates the Peasants’ War on its quincentenary and serves as a reminder that the countryside has been the site not only of reactionary uprisings but also of emancipatory struggles. As part of this larger project, the exhibition “Planetary Peasants” brings together 30 artistic positions, including many newly commissioned works, and outlines the speculative figure of the planetary peasant primarily through spatial arrangement. In his review, Nikolay Smirnov asks how the anti-hegemonic dimension of a planetary worldview can be articulated while also acknowledging the ambivalent nature of identification with the land.

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TEXTE ZUR KUNST steht für kontroverse Diskussionen und Beiträge international führender Autor/innen über zeitgenössische Kunst und Kultur. Neben grundlegenden Essays bietet die 1990 in Köln von Stefan Germer (†) und Isabelle Graw gegründete und seit 2000 vierteljährlich in Berlin publizierte Zeitschrift Interviews, Gesprächsrunden und ausführliche Besprechungen zu Kunst, Film, Musik, Markt und Mode ebenso wie zu Kunstgeschichte, Theorie und Kulturpolitik. Seit 2006 erscheinen der umfangreiche, jeweils einem spezifischen Thema gewidmete Hauptteil sowie ausgewählte Besprechungen in Deutsch und Englisch. In jeder Ausgabe wird die Zeitschrift von international renommierten Künstler/innen mit exklusiven Editionen unterstützt.