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SPEAKING NEARBY „DOCUMENTA FIFTEEN“ Marietta Kesting über queerfeministische Unterströmungen und minoritäre Gesten

Keleketla! Library, „Skaftien #4“, 2022

Keleketla! Library, „Skaftien #4“, 2022

Im weit durch Kassel gespannten Netzwerk der „documenta fifteen“ ließen sich verschiedene queerfeministische und dekoloniale Praktiken und Positionen ausmachen. Für die Reihe „Documenta Debrief“ spürt Marietta Kesting den daraus entwachsenen Errungenschaften und Herausforderungen nach – in den Familienräumen und den queeren Stadtgärten, in den Beziehungen zwischen den Akteur*innen und zwischen Kunst und Politik. Auf der Suche nach inklusiven, selbstermächtigenden Formen eines planetarischen Zusammenlebens verschwinden die Grenzen zwischen Kunst und Leben. Doch bei aller Dringlichkeit eines solchen Zusammenschlusses angesichts der gewaltvollen Krisen der Gegenwart lassen sich diese nicht von der Kunstwelt lösen, betont Kesting. In ihrer feministisch perspektivierten Analyse verweist die Medien- und Kulturwissenschaftlerin auf die durch ruangrupa ermöglichten Öffnungen, ohne dabei Ausschlussmechanismen aus dem Blick zu verlieren.

Kaum ein Text wird in einem Vakuum geschrieben; auch diesem gehen viele Gespräche, Telefonate, und Nachfragen voraus, im besten Sinne des von Trịnh Thị Minh Hà vorgeschlagenen „speaking nearby“ [1] . Die Kritik und die aufgeheizten Diskussionen rund um die „documenta fifteen“ waren so laut, dass eine differenzierte Perspektive kaum noch möglich erscheint. In diesem Text unternehme ich dennoch den Versuch, den zunächst überseh- und überhörbaren Aspekten nachzugehen, die signifikante Gesten und Infrastrukturen von dekolonialer Community und Care zeigen.

„We can’t separate art from our lives.“ [2] Oder: Wie Zusammenleben heute? Auf den ersten Eindruck standen queere und feministische Ansätze nicht im Vordergrund der „documenta fifteen“. [3] Doch korreliert bereits die Entscheidung, sich auf Kollektive zu konzentrieren, mit einigen feministischen Strategien und Genealogien. Die kuratorische Vorgabe von ruangrupa fokussierte ganz bewusst alltägliche Praktiken des Zusammenlebens und -arbeitens von Künstler*innen-Kollektiven, zu denen ruangrupa natürlich selbst auch gehört. [4] Dieser Fokus überschneidet sich mit queerfeministischen und postkolonialen Perspektiven, die auf der Einbeziehung der Commons und Undercommons beruhen. [5] Diese Positionen stellen fest, dass wir keine Expert*innen benötigen, um ein planetarisches Zusammen- und Überleben zu gestalten, sondern bereits vieles wissen und daher ein beharrliches „Staying with the trouble“ praktizieren müssen, wie Donna Haraway es bereits 2016 formulierte. [6] Intersektionale Ansätze, die Race, Gender und Klasse zusammendenken und in die Kunst einbringen, waren in Kassel vielerorts vertreten, unter anderem bei Asia Art Archive, Atis Rezistans | Ghetto Biennale, Black Quantum Futurism, Chimurenga und Keleketla Library! The Black Archive. Diesen Projekten ist gemein, dass es ihnen nicht darum geht, safe spaces herzustellen, sondern hybride Räume, in denen sich unterschiedliche Menschen treffen können. Die Gruppe Atis Rezistans | Ghetto Biennale zitierte in ihrem Begleittext dahingehend Gloria Anzaldua: „What happens when first world art rubs against third world art? Does it bleed?“ [7] Dieses Zusammentreffen führte zu produktiven Clashes und stellte Selbstverständlichkeiten westlicher Kollektive infrage, auch schon bevor die Ausstellung überhaupt eröffnete. Während Kunstwerke global in der Ökonomie zirkulieren können, mussten zum Beispiel die Künstler*innen aus Haiti zuallererst Pässe beantragen, um die Reise nach Kassel antreten zu können – und auf Haiti gibt es keine deutsche Botschaft. Einmal mehr zeigte sich, dass es für künstlerische Kollektive aus dem globalen Süden nicht selbstverständlich ist, sich international zu bewegen. Serine Ahefa Mekoun betonte in ihrer Einschätzung der diesjährigen Documenta: „It is a space-time continuum made up of intense exchanges and consolidated artistic practices that also derive their power and poetry from the pleasure of being together.“ [8]

Die Ununterscheidbarkeit von Kunst und Leben wurde historisch bereits häufiger behauptet, und sicher ist vieles an dieser Documenta und ihren kuratorischen Vorschlägen nicht völlig neu, sie erscheint jedoch aktuell dringlicher denn je. In unserer Gegenwart, die gezeichnet ist von Klimawandel und #Metoo, den mit Gewalt niedergeschlagenen Protesten im Iran und dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, ist eine Erweiterung des Kunstbegriffs überfällig und höchst willkommen. Nie zuvor erschien es unerlässlicher, Eliten, Albeismus, Rassismus, Misogynie und die Figur des weißen, meist männlichen Starkünstlers zu überwinden.

Atis Rezistans | Ghetto Biennale, „St. Kunigundis Opening Party“, 2022

Atis Rezistans | Ghetto Biennale, „St. Kunigundis Opening Party“, 2022

Die kleinen Infrastrukturen

Jede*r Aktivist*in sowie jede Person, die einmal die Position der „Frauen- oder Gleichstellungsbeauftragten“ inne hatte, weiß, dass es nicht selbstverständlich ist, Räume für Familien und Kinder bereitzustellen oder Plätze zum Ausruhen für diejenigen, die Kunst nicht ständig stehend und gehend rezipieren können. [9] In diesem Zusammenhang ist auch der designierte Raum für Babys und Kleinkinder im Fridericianum erwähnenswert. [10] Doch war dieser Ort, wie mir von Eltern berichtet wurde, in der Idee gelungener als in der Umsetzung. Insgesamt gab es nämlich an den Ausstellungsorten zu wenig Rampen oder Aufzüge für Kinderwagen, Rollstühle oder Rollatoren.

Wie war es um die Zugänglichkeit der bereitgestellten schriftlichen Materialien bestellt? Ältere Kinder wurden durch die teilweise comichafte Gestaltung von Grafiken und Texten explizit angesprochen und zur Teilhabe eingeladen. ruangrupa stellte ein tatsächlich handliches Handbuch zur Verfügung, das mit vielen Diagrammen und Zeichnungen sowie alternativen Schreibweisen bereits den Arbeitsprozess der Ausstellungsvorbereitung vermittelte. Die für Sprecher*innen der deutschen Sprache einfach zu verstehenden Bezeichnungen wie „Ecosistem“ und „Skul“ verweisen auf die Entwicklung der Sprache Bahasa Malaysia im heutigen Indonesien und seine britische und niederländische Kolonialgeschichte, denn viele Worte sind aus dem Niederländischen entlehnt. [11]

Community without Unity

Wie Jo Freedman bereits in ihrem in den 1970ern veröffentlichen Text „Die Tyrannei der Strukturlosigkeit“ zur Frauenbewegung zu bedenken gab: „Contrary to what we would like to believe, there is no such thing as a ‚structureless‘ group.“ [12] Missverständnisse und Konflikte sind in Gruppen vorprogrammiert, diese sollten aber nicht zu einer Verneinung demokratischer Strukturen und eines kollektiven Projekts führen. Vielleicht gab es im Rahmen der „documenta fifteen“ so viele Heilungs- und Entspannungsorte, um diese Konflikte zu verdauen und zu bedenken. Nicht nur die Kurator*innen-Künstler*innen-Hierarchie, sondern auch die Gastgeber*innen-Gäst*innen-Relation wurden umgekehrt, indem die einzelnen Kollektive wieder andere Künstler*innen oder Aktivist*innen einluden. Die Konzentration auf die Produktion von sozialen Räumen im Plural sowie die Rolle der Kunst für Communities eröffnete Perspektiven jenseits des westlichen Kanons, auch wenn einige Blue-Chip-Künstler*innen auf Einladung eines der Kollektive vor Ort waren. Selbstverständlich führte dies zu asynchronen Aufmerksamkeitsökonomien und Ungleichheiten, neben den vielen logistischen Herausforderungen, was Unterkunft, Organisation und Betreuung betraf, und die anderen „unsichtbaren“ Arbeiten, die im Hintergrund einer solchen Großveranstaltung für den Ablauf sorgen. Diese Dissonanzen und teils bekannten, teils neuen Differenzen gehörten zu dem Versuch, ein planetarisches Zusammenleben zu gestalten, und sei es erst einmal ‚nur‘ für 100 Tage in Kassel. Dabei war zentral, diese temporäre Community without Unity zu erleben, wie Ana Teixeira Pinto es auf den Punkt bringt:

„The notion that small-scale communities must be either innocent and guileless or thuggish and controlling does not represent any de facto community, it just represents the two facets of a reactionary, antidemocratic, debate about the nature of society that has been stifling Europe since the eighteenth century. “ [13]

Unterricht in alternativen Schul-Räumen und ohne Lehrer*innen

„Can we learn from each other? And not only from teacher to students?“ war auf textilen Bannern der * foundation class zu lesen, die selbst ein besonderes Experiment im deutschen Kunstakademiesystem darstellt. [14] Diese Fragen nach einer Selbstermächtigung im Bereich von Bildung klingen wie ein Echo sowohl feministischer Bemühungen als auch crip-queerer Ansätze und antirassistischer Bildungsinitiativen wie Each One Teach One. [15] Jenseits von Master-Narrativen gilt es ihnen zufolge, insbesondere orales oder informelles Wissen zu vermitteln. Gleichzeitig wurde auch auf der „documenta fifteen“ insgesamt an einem positiv aufgeladenen Schul- und Bildungsbegriff festgehalten. Es fanden sich in den Namen der Kollektive häufig Bezüge auf den Begriff „Archiv“ oder den Lernort „Bibliothek“, wie im Namen des südafrikanischen Kollektivs Keleketla Library. [16] Im Sinne von Keleketla („Antwort“, „Reaktion“) nutzt es nicht nur Bücher, sondern auch Rituale, Musik und Sounds zur Auseinandersetzung mit der südafrikanischen Geschichte. Black Quantum Futurism setzte das Label „Kindred Temporal Library“ auf ihren skulpturalen Objekten ein, und Chimurenga gibt regelmäßig eine Zeitschrift heraus.

Auf der „documenta fifteen“ gab es viel Raum für intergenerationale Dialoge und künstlerischen Austausch zwischen Schüler*innen, Kindern und Erwachsenen, Studierenden und Künstler*innen, unter anderem in dem Netzwerk Composting Knowledge. [17] Hierzu gehörte beispielsweise das gemeinsame Projekt archive of the unknown [18] , das sich mit den Baalbeck-Studios in Beirut beschäftigt und von Aktivist*innen, Künstler*innen, Lehrenden und Kunststudierenden aus Beirut gestaltet wird und von Sandra Schäfer und ihrer Klasse an der Kunstakademie in München.

(Queeres) Gärtnern

Das vietnamesische Nhà Sàn Collective kultivierte einen Garten mit migrantischen Pflanzen und einem Queer-House nebst Sauna. Es lud außerdem zu Streetfood und selbst gekeltertem Wein, zu Screenings und Workshops ein. Nicht erst seit der Pandemie und der erweiterten Rezeption von Derek Jarmans Garten- und Lebensprojekt Prospect Cottage im Schatten eines Atomkraftwerks erlebt das Gärtnern eine Renaissance, ob nun gemeinsam auf städtischen Brachen oder auf dem Fensterbrett einer Wohnung. Dass Gärtnern auch Widerstand sein kann, hatte schon Nelson Mandela auf dem kargen Boden von Robben Island im Gefängnishof während seiner langen Haft erprobt. [19] Im Angesicht des Klimawandels wird die Frage nach lokaler Lebensmittelproduktion und dem Anbau von essbaren oder heilenden Pflanzen auch im Kunstkontext vielerorts aufgegriffen. ruangrupa benutzte zahlreiche Metaphern des Anbauens und Aberntens, die für viele der Kollektive nicht nur eine metaphorische, sondern auch eine ganz konkrete und pragmatische Bedeutung hatten. Die argentinischen Serigrafistas queer konzentriert sich beispielsweise neben LGBTIQ Rights auch auf Landrechte. Häufig wird das Ländliche als konservativer oder zurückgeblieben abgestempelt, insbesondere von woken urbanen Perspektiven aus betrachtet. Wie Serigrafistas queer und andere Initiativen deutlich machen, hat sich im queeren Diskurs und in der Praxis einiges getan: Vor drei Dekaden stand, insbesondere in den USA, der Umgang mit der HIV/AIDS-Krise im Vordergrund, und neben anderen deklarierte Lee Edelman mit „No Future“ [20] eine entschiedene Ablehnung reproduktiver Verhältnisse. Es ist ein Verdienst der „documenta fifteen“, insbesondere den queerfeministischen Gruppen aus dem globalen Süden einen temporären Ort geboten zu haben, der auch ein Revival des Queerens der land- und hauswirtschaftlichen Formationen zeigte.

Gudskul, „Fridskul“, 2022

Gudskul, „Fridskul“, 2022

„I am not exotic, I am exhausted.“ [21]

Die Wandlungsfähigkeit räumlicher Settings hatte ruangrupa bereits in Jakarta eingesetzt und wendete sie nun auch in Kassel im ruruHaus an: „So a bedroom and a living room could become exhibition spaces that would simultaneously be someone’s living quarters.“ [22] Gemeinschaftliches (Aus-)Ruhen und kurzes Einschlummern wurde in einer Multi-Channel-Videoinstallation von Gudskul dokumentarisch gezeigt. In jedem Video schlafen einige Mitglieder in (halb-)öffentlichen Räumen, im Sitzen an eine Wand gelehnt oder liegend. So schlafen zu können ist nur möglich, wenn es sich für die Schläfer*innen sicher genug anfühlt und sozial akzeptiert ist. Die Einladung zum Ausruhen scheint an eine allgemeine Müdigkeit nach über zwei Jahren Pandemie eine Folge zu sein. [23] Selbstverständlich waren auch die Besucher*innen erschöpft, sie haben ihre eigenen Zeitökonomien und alltäglichen Verpflichtungen. Dies führte zu einem Dilemma, da die meisten künstlerischen partizipativen Formate auf der „documenta fifteen“ sowohl den Künstler*innen als auch den partizipierenden Besucher*innen sehr viel Zeit abverlangten.

Gastfreundschaft und Kunst: zwischen Körpern, Küchen und Kompost Zu einem kuratorischen Ansatz, der Gesten des Caring und der Gastfreundschaft betont, gehören Entschleunigung ebenso wie Infrastrukturen für das Soziale. Ohne Soziabilität ist keine Kollektivität möglich. Gerade Frauen* könnten jedoch skeptisch sein gegenüber einem erweiterten Kunstbegriff, der sie vielleicht erneut auf die Rolle der Sorgenden im Kontext der zwei K – Küche und Kinder – festschreibt. Die Care-Arbeit verschwindet eben nicht, auch wenn sie niemand machen möchte. Die „documenta fifteen“ lud die Rezipient*innen zum Vagabundieren ein und dazu, die eigene sichere distanzierte Position aufzugeben, aus der Horizontalen in die Vertikale zu wechseln, es sich gemütlich zu machen in der Öffentlichkeit und selbst Teil einer lebendigen Installation zu werden. Besucher*innen mussten zudem Geduld mitbringen, denn die Ausstellung war nicht einfach und jeder Zeit konsumierbar und stand somit im Widerspruch zu der kapitalistischen Idee, nach der alles ständig verfügbar sein muss.

Gleiches galt für die Meydan-Veranstaltungen, die als kollektive Lernprozesse deklariert waren. Sie fanden wiederholt und in unterschiedlichen Besetzungen statt. Die lose Gruppe Atis Rezistanz | Ghetto Biennale gestaltete einen Meydan zur Eröffnung mit einem abgewandelten Voudou-Ritual, das spirituelle Handlungen mit alltäglichen mischte und prozesshaft in ein gemeinsames Tanzen über ein am Boden gemaltes Zeichen zu elektronischen Beats und Live-Percussion mündete. [24] Genuss und gute Laune sind einigen verdächtig, gerade jetzt, in der krisenhaften Gegenwart. Doch es ist zu bedenken, dass für viele der eingeladenen Künstler*innen das Prekäre sowieso Lebensrealität ist, da sie teilweise aus informellen Siedlungen am Rande von Mega-Citys kommen. [25] Grundsätzlich fragwürdig, nicht erst bei dieser Documenta, ist die Bereitschaft künstlerisch Handelnder, sich für die Lösung sozialer und politischer Konflikte anzubieten, um die sich Staat und Gesellschaft nicht mehr kümmern, und sich so das schon von der alten kritischen Theorie konstatierte Problem der kompensatorischen Rolle von Kultur und Kunst auf neue Weise zu wieder zu beleben.

Marietta Kesting ist Medien- und Kulturwissenschaftlerin.

Image credit: photo Bongani Mndaweni, courtesy of documenta fifteen; 2. photo Pedro Lasch; 3. photo Christoph Schäfer

Anmerkungen

[1]Im Sinne von Trịnh Thị Minh Hàs „speaking nearby“ statt „speaking about or speaking for“, das sie im Gepräch mit Nancy N. Chen erklärt, siehe Chen, N.N. „Speaking Nearby: A Conversation with Trinh T. Minh–ha“ , Visual Anthropology Review, 8, 1992, S. 82–91.
[2]Sheree Domingo, „Harvest Zeichnung“, in: Handbuch documenta fifteen, Kassel, Berlin 2022, S. 37.
[3]Auch wenn es durchaus einige Kollektive mit queerfeministischen Investments, Crip-Sensibilitäten und Body-Positivity gab wie unter anderen Party Office b2b Fadescha und Serigrafistas queer.
[4]Ähnliche nicht-diskursive, sondern performativ-praktische Formate wurden in diesem Jahr auch an anderen Orten erprobt, wie bei der Veranstaltung im Haus der Kulturen der Welt „Where is the Planetary?“ von Koki Tanaka und Gästen am 14. bis 16. Oktober 2022, letzter Zugriff am 30.10.2022.
[5]Siehe Stefano Harney/Fred Moten, The Undercommons. Fugitive Planning & Black Study, Wivenhoe/New York/Port Watson 2013, PDF , Übersetzung: Stefano Harney/Fred Moten, Die Undercommons. Flüchtige Planung und schwarzes Studium, 2016.
[6]Donna Haraway, Staying with the Trouble: Making Kin in the Chthuluscene, 2016.
[7]Gloria Anzaldua, zitiert von Marta Fernández Campa, „ATIS REZISTANS | GHETTO BIENNALE“, in: Handbuch documenta fifteen, Kassel, Berlin 2022, S. 66.
[8]Serine Ahefa Mekoun, „documenta fifteen“ , in: Contemporary And, 11. November 2022, letzter Zugriff am 19.11.2022.
[9]Siehe hierzu unter anderem „Accessibility in Inaccessible Spaces: An Interview with Shannon Finnegan“ von Emily McDermot, 10.11.2020, letzter Zugriff am 19.11.2022.
[10]Den Kleinkindraum in Kassel plante Graziela Kunsch und gestaltete ihn zusammen mit Elke Avenarius.
[11]Die Kolonialregierung führte im 19. Jahrhundert die lateinische Schrift ein, zuvor wurde in Indonesien mit arabischen Schriftzeichen geschrieben.
[12]Jo Friedmann, „The Tyranny of Structurelessness“ , zuerst gedruckt für das Women’s Liberation Movement, USA, 1970, letzter Zugriff am 19.11.2022.
[13]Ana Teixeira Pinto, „This is why we can’t have nice things!“ in: Journal of Visual Culture, o. D., letzter Zugriff am 10.11.2022.
[14]Die * foundationClass ist ein Studienvorbereitungsprogramm an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee speziell für alle Studieninteressierten, die nach Deutschland geflohen sind und hier einen Asylantrag gestellt haben und von Rassismus betroffen sind, Website , letzter Zugriff am 10.11.2022.
[15]Dieses Sprichwort entstand in den Zeiten der Sklaverei in den USA. Versklavte erhielten keinen Zugang zu Bildung, sodass jede*r Versklavte, die/der lesen und schreiben lernte, die Verpflichtung hatte, eine andere Person diese Fähigkeiten zu lehren. In Berlin besteht zudem der Verein EACH ONE TEACH ONE (EOTO) e.V. , der ein Community-basiertes Bildungs- und Empowerment-Projekt ist.
[16]Keleketla bedeutet „Antwort“, „Reaktion“ in Sepedi, das auch als Sesotho bekannt ist und eine der elf offiziellen Sprachen von Südafrika.
[17]Composting Knowledge. Ein Netzwerk für Wissensproduktion, online , letzter Zugriff am 20.11.2022.
[18]archive of the unknown – Baalbeck Studios Beirut .
[19]Siehe Uriel Orlow/Shel Sheikh, Hg., Theatrium Botanicum, Berlin 2018.
[20]Lee Edelman, No Future: Queer Theory and the Death Drive, Durham: Duke University Press 2004.
[21]Text auf einer der Säulen am Eingang des Fridericianums.
[22]„Annäherungen an Kassel: Ruruhaus und die Tatsache, dass ‚Wir in einem Wohnzimmer schlafen konnten‘“, in: Handbuch documenta fifteen, Kassel, S. 19.
[23]Siehe zum Beispiel auch Johanna Hedva, „Sick Woman Theory“ 2020, letzter Zugriff am 19.11.2022.
[24]Die Musik-Session bestand aus elektronischen Klängen von Dungeon Acid, und Live-Percussion von Jean-Claude Santillus sowie zusätzlicher Live-Percussion von Bastian Hagedorn. Im „documenta fifteen“-Archiv gibt es eine kurze Videodokumentation, die zwar wie das Ritual selbst nicht auf Vollständigkeit ausgerichtet ist, jedoch sehr gut einen Eindruck der besonderen Atmosphäre vermittelt. Siehe Atis Rezistans | Ghetto Biennale: Veve Kunigundis and Jann Pase’l Pase & Mache Nap Mache, Video, 2.04 min., letzter Zugriff am 11.11.2022.
[25]Das sogenannte Ghetto der Ghetto Biennale ist am Rande von Port-au-Prince und mittlerweile so unsicher, dass die Gruppe es den eingeladenen Künstler*innen aus anderen Ländern freistellte, ob sie wirklich nach Haiti reisen wollten.